Chinesische Internetnutzer klagen gegen Adware

Eine Allianz chinesischer Internetnutzer hat den Suchmaschinenbetreiber Zhongsou.com und neun weitere Unternehmen wegen der Verbreitung schädlicher Software verklagt.

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Eine Allianz chinesischer Internetnutzer hat den Suchmaschinenbetreiber Zhongsou.com und neun weitere Unternehmen wegen der Verbreitung schädlicher Software verklagt. Wie die Zeitung Shanghai Daily unter Berufung auf die Beijing News berichtet, habe ein Gericht in Beijing eine entsprechende Klage angenommen. Die Internetnutzer verlangen von den Unternehmen, die Verbreitung der Software zu unterlassen, sich zu entschuldigen und Schadensersatz in Höhe von 94 Yuan (etwa 9,20 Euro) zu leisten.

Die Internetnutzer werden durch ein Team aus 30 Rechtsanwälten vertreten, erklärte ein Sprecher der Gruppe gegenüber der Zeitung. Die Allianz hatte die verklagten Unternehmen zuletzt zu den zehn führenden Verbreitern schädlicher Software gewählt. Insgesamt umfasse die Liste über 130 Unternehmen, zu denen auch Yahoo und die populäre Suchmaschine Baidu zählen. Auch diese Anbieter könnten sich in Zukunft auf der Anklagebank finden. Experten messen dem Ausgang der Verfahren Bedeutung für die bisher an Präzedenz arme chinesische Rechtssprechung in Sachen Internet und Malware zu, heißt es weiter.

Wie andere verklagte Unternehmen bietet der Anführer der schwarzen Liste, Zhongsou.com, eine eigene Suchsoftware für Windows an. Das "PIGsearch" genannte Programm wird von Sicherheitsexperten zum Beispiel als Adware und potenziell unerwünschtes Programm eingestuft. Danach soll das Programm Suchabfragen sammeln und entsprechende Werbung einblenden. Dem Bericht zufolge bietet das Unternehmen inzwischen eine Möglichkeit an, PIGsearch wieder zu deinstallieren. Auch andere Anbieter seien dem Beispiel gefolgt und hätten Besserung gelobt. (vbr)