Chip-Auftragsfertiger TSMC und SMIC legen Rechtsstreit bei

Die Konkurrenten TSMC (Taiwan) und SMIC (China) lösen einen seit Jahren schwelenden Konflikt durch eine Beteiligung von TSMC an SMIC; der bisherige SMIC-Chef geht.

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Der seit Jahren schwelende Streit um Werksspionage und die illegale Nutzung von Betriebsgeheimnissen des taiwanischen Halbleiterbauelemente-Auftragsfertigers TSMC durch den chinesischen Konkurrenten SMIC ist nun beigelegt: TSMC nimmt alle Klagen und Vorwürfe zurück, SMIC zahlt dafür in mehreren Tranchen 200 Millionen US-Dollar an TSMC und übergibt dem Weltmarktführer rund 8 Prozent seiner Aktien. Der bisherige CEO und Mitgründer von SMIC, Richard Chang, verlässt derweil das Unternehmen, "um andere persönliche Interessen zu verfolgen", wie es heißt.

Chang war vermutlich eine Schlüsselfigur in den Auseinandersetzungen, denn er führte vor der Gründung von SMIC im Jahre 2000 ein Vorläuferunternehmen von TSMC. Statt Chang leitet in Zukunft David N. K. Wang die Firma SMIC; er war von 2005 bis 2007 CEO der Chip-Foundry Huahong NEC in Wuxi.

Von den 200 Millionen US-Dollar zahlt SMIC zuerst 15 Millionen bei Inkrafttreten des Vertrages, weitere 15 Millionen sind zum Jahresende fällig. Ende 2010 muss SMIC 80 Millionen US-Dollar überweisen und dann jeweils weitere 30 Millionen am Ende der Jahre 2011, 2012 und 2013. Zudem gewährt SMIC TSMC Vorkaufsrechte auf weitere 2 Prozent der Aktien zum Preis von 1,30 Hongkong-Dollar. (ciw)