Chinesischer Auftragsfertiger SMIC in Schwierigkeiten

Nach vier Verlustjahren in Folge drohen dem chinesischen Auftragsfertiger SMIC nun hohe Schadensersatzzahlungen an den taiwanischen Konkurrenten TSMC.

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Der Superior Court im kalifornischen County Alameda hat den chinesischen Auftragsfertiger SMIC für schuldig befunden, eine mit seinem taiwanischen Konkurrenten TSMC im November 2005 geschlossene Vereinbarung verletzt zu haben. In einer zweiten Verhandlungsphase soll das Gericht nun klären, welchen Schadensersatz SMIC an TSMC zahlen muss.

In dem Streit zwischen den beiden Halbleiterbauelementeauftragsfertigern, deren weltgrößter TSMC ist, geht es um Werksspionage und die Verletzung von Firmengeheimnissen.

Die 2000 in Shanghai gegründete Semiconductor Manufacturing International Corporation mit wirtschaftlichem Sitz auf den Kaiman-Inseln hat sich an internationalen Finanzmärkten Geld für den rasanten Ausbau der Fertigungskapazität beschafft. Unter anderem durch den Kauf von Fabs anderer Hersteller stieg SMIC sehr schnell zur weltweit drittgrößten Foundry auf. Nach anfänglich großen wirtschaftlichen Erfolgen schreibt die Firma aber – bis auf wenige Quartale – seit 2005 rote Zahlen. 2008 betrug der Verlust über 440 Millionen US-Dollar, im ersten Halbjahr 2009 liefen bereits weitere 276 Millionen US-Dollar auf.

Bei SMIC arbeiten ehemalige Mitarbeiter der heutigen Firma TSMC; SMIC-Gründer Richard Ru Gin Chang hatte bis 1999 die taiwanische Worldwide Semiconductor Manufacturing Corporation (WSMC) geleitet, welche sich TSMC 2000 einverleibt hatte, ebenso wie die ehemalige Acer-Chipfertigungssparte ASMI.
(ciw)