Chip-Auftragsfertiger legen weiter zu, TSMC baut MarktfĂĽhrung aus

Während die Geschäfte einiger Chiphersteller nachgeben, legen neun der zehn größten Auftragsfertiger deutlich zu – am stärksten SMIC aus China.

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Halbleiterchips auf einem Silizium-Wafer

Halbleiterchips auf einem Silizium-Wafer

(Bild: c’t Magazin)

Lesezeit: 3 Min.

Die Halbleiterbranche ist zurzeit von sehr unterschiedlichen Trends geprägt. Während große Chip-Auftragsfertiger wie TSMC und SMIC Umsatzrekorde einfahren, sinken bei anderen Chipfirmen die Gewinne oder sie machen gar hohe Verluste wie Intel.

Das taiwanische Beratungsunternehmen TrendForce meldet, dass neun der zehn größten Chip-Auftragsfertiger (Foundries) im dritten Quartal 2024 ihre Umsätze deutlich steigerten, nämlich sequenziell um 4,9 bis 14,2 Prozent. Nur bei der Foundry-Sparte von Samsung Semiconductor schrumpfte der Umsatz um 12,4 Prozent.

Besonders beeindruckend sind die Umsatzentwicklungen der weltweit größten Chip-Foundry Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) und ihrer chinesischen Konkurrentin Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC). Bei TSMC wuchs der Umsatz im dritten Quartal 2024 um 13 Prozent auf umgerechnet 23,5 Milliarden US-Dollar.

Noch stärker, nämlich um 14,2 Prozent, stieg der (absolut viel geringere) Umsatz von SMIC. Das in China führende Unternehmen verkaufte laut TrendForce zwar nicht viel mehr Wafer als im Quartal zuvor, aber teurere, und konnte die Auslastung der Fabs verbessern. Ähnliche Faktoren beflügelten auch die Umsätze der beiden anderen chinesischen Auftragsfertiger Huahong und Nexchip.

Zum Wachstum in China hat laut TrendForce auch ein Föderprogramm zur Anschaffung energieeffizienter Haushalts- und IT-Geräte in China beigetragen. Chinesische Firmen verlagern wegen der verschärften Sanktionen der USA tendenziell mehr Aufträge aus dem Ausland nach China.

Der ohnehin seit Jahren dominierende TSMC-Marktanteil stieg weiter auf 64,9 Prozent.

Die fünf größten Auftragsfertiger der Welt erzielen rund 90 Prozent aller Umsätze der Branche, bezogen auf die Top Ten sind es 94 Prozent.

TSMC fährt den größten Teil des Umsatzes mit den modernsten und teuersten Fertigungsverfahren ein. Die verschlingen wiederum riesige Investition für teure Maschinen wie EUV-Lithografiemaschinen. Die können sich nur noch drei Firmen auf der Welt leisten.

Die hohen Erträge aus den feinsten Fertigungsverfahren erleichtern es TSMC jedoch, bei ausgereiften Chipgenerationen (mature nodes) mit günstigeren Preisen zu konkurrieren.

Bei den neuesten Verfahren steigt die Nachfrage weiter, vor allem durch KI-Prozessoren. Weiterhin sind die Kapazitäten der Packaging-Fabs am Anschlag. Bei 28 Nanometern und noch gröberen Verfahren sind die Aussichten hingegen eher schwach.

Samsung bekommt laut TrendForce nicht genügend neue Aufträge für seine fortschrittlichsten Fertigungsverfahren. Außerdem steht Samsung bei älteren Fertigungsverfahren unter Preisdruck vor allem der chinesischen Konkurrenten.

Umsätze der zehn weltgrößten Chip-Auftragsfertiger im dritten Quartal 2024
Rang Firma Land Umsatz Q3/24 Wachstum Marktanteil
[Mio. US-$] vs. Q2/24 Q3/24
1 TSMC Taiwan 23.527 13,0 % 64,9 %
2 Samsung Korea 3.357 -12,4 % 9,3 %
3 SMIC China 2.171 14,2 % 6,0 %
4 UMC Taiwan 1.873 6,7 % 5,2 %
5 Globalfoundries USA 1.739 6,6 % 4,8 %
6 Huahong China 799 12,8 % 2,2 %
7 Tower Semi Israel 371 5,6 % 1,0 %
8 VIS (Vanguard) Taiwan 366 6,9 % 1,0 %
9 PSMC (Powerchip) Taiwan 336 4,9 % 0,9 %
10 Nexchip China 332 10,7 % 0,9 %
Summe Top Ten: 34.869 9,1 % 96,0 %
Quelle: TrendForce. Umsätze in jeweiligen Landeswährungen umgerechnet in US-Dollar

(ciw)