Chipfertiger Globalfoundries: Börsenbewertung von bis zu 26 Milliarden US-Dollar
Der Börsengang soll Globalfoundries (GF) bis zu 1,6 Milliarden US-Dollar Kapital bringen. Der Großteil der Aktien verweilt beim Investor Mubadala aus Abu Dhabi.
Globalfoundries' Börsengang nimmt Gestalt an. Im jüngsten Antrag bei der US-Börsenaufsicht United States Securities and Exchange Commission (SEC) konkretisiert der weltweit drittgrößte Chipauftragsfertiger die Pläne um ein Initial Public Offering (IPO), die den Firmenwert mit gut 23 Milliarden bis 26 Milliarden US-Dollar bewerten. Zum Vergleich: Der Weltmarktführer TSMC ist derzeit gut 600 Milliarden US-Dollar wert.
Eine einzelne Aktie soll laut SEC-Antrag unter dem Ticker-Kennzeichen GFS zum Start zwischen 42 und 47 US-Dollar kosten. Die meisten Wertpapiere in Höhe von 89,4 Prozent verweilen nach dem Börsengang jedoch beim bisher alleinigen Investor Mubadala der Regierung des Emirats Abu Dhabi in Form der Mubadala Technology Investment Company (MTIC) und MTI International Investment Company LLC (MTIIIC). Mubadala wird somit auch in Zukunft die Firmenausrichtung bestimmen.
Globalfoundries, mittlerweile GF genannt, veräußert bis zu 33 Millionen Aktien, Mubadala 22 Millionen, was zusammen bis zu 2,6 Milliarden US-Dollar in die Kassen spült. Der Firmenwert von bis zu 26 Milliarden US-Dollar ergibt sich zusammen mit den verbleibenden Mubadala-Anteilen. Der Investmentarm kann sich kurzfristig aber auch entscheiden, 8,25 Millionen zusätzliche Aktien zu verkaufen.
Reinvestitionen
Ausschließlich GFs Erlös von bis zu 1,55 Milliarden US-Dollar soll zurück in die Firma fließen, etwa zum Ausbau der Halbleiterwerke. Derzeit plant der Chipauftragsfertiger Investitionen von gut 4 Milliarden US-Dollar – verglichen mit den Ausgaben der Branchengrößen TSMC, Samsung und Intel ist das ein Klacks. Weiteres Milliarden-Kapital bringt GF folglich verhältnismäßig viel.
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Laut SEC-Antrag will unter anderem Qualcomm beim Börsengang in GF investieren. Qualcomm entwickelt Smartphone-Prozessoren und -Modems samt Funktechnik – für letztere entwickelt GF spezialisierte Fertigungsprozesse. Erst im September 2021 schlossen Qualcomm und GF einen Vertrag zur Lieferung von 5G-Front-End-Chips für Smartphones ab. Zum Front-End gehören etwa Signalfilter und -verstärker. Zu den weiteren geplanten Investoren zählen BlackRock Inc., Columbia Management Investment Advisers und Fidelity Management.
Ein Datum für den Börsengang hat die New Yorker Börse Nasdaq noch nicht im IPO-Kalender eingetragen.
(mma)