Chipfertigung: Niederländischer Ausrüster ASML erwartet Umsatzrekorde

Branchengrößen wie TSMC, Intel und Samsung sind auf ASMLs Belichtungsmaschinen angewiesen – dessen Umsatz soll sich in den nächsten Jahren verdoppeln.

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(Bild: ASML)

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Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster ASML erwartet dank großer Nachfrage nach Halbleiterbauelementen einen Umsatzschub in den nächsten Jahren. "Die globalen Megatrends in der Elektronikindustrie unterstützt durch ein hochprofitables und äußerst innovatives Ökosystem werden das Wachstum des gesamten Halbleitermarkts weiter ankurbeln", teilte ASML auf einer Investorenkonferenz mit.

ASML rechnet nun mit einem Umsatz von rund 24 bis 30 Milliarden Euro im Jahr 2025. Dabei peilt der Halbleiterausrüster 2025 eine Bruttomarge zwischen 54 und 56 Prozent an. Zuvor ging die Firma von Erlösen in Höhe von 15 bis 24 Milliarden Euro aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag ASMLs Umsatz bei rund 14 Milliarden Euro. Aber auch über das Jahr 2025 hinaus sieht das Unternehmen gute Wachstumschancen – der Umsatz soll in diesem Jahrzehnt jährlich um rund elf Prozent wachsen.

Umsatztreiber ist der weltweite Chipmangel, in dessen Folge alle Chipauftragsfertiger ihre Kapazität langfristig ausbauen. ASML liefert die nötigen Belichtungsmaschinen für die Halbleiterwerke. Die Firma ist der einzige Zulieferer, der Lithografiesysteme mit extrem-ultravioletten (EUV-)Wellenlängen von 13,5 Nanometern anbietet, die für alle Fertigungsprozesse ab der 7-Nanometer-Generation notwendig sind. Die weltweit größten Fertiger TSMC, Samsung und Intel, aber auch Speicherhersteller wie Samsungs RAM- und NAND-Flash-Sparten sowie SK Hynix sind auf diese Belichter angewiesen.

Intel etwa plant den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA und in Europa. Weltmarktführer TSMC gibt allein im Jahr 2021 rund 24 Milliarden Euro zur Expansion aus – darunter ebenfalls ein US-Werk. Samsung geht mit 175 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren in die Vollen. Um die Nachfrage bedienen zu können, muss ASML die eigene Produktion allerdings ausbauen.

An der Börse hat ASML seit Beginn der Coronavirus-Pandemie stark zugelegt: Anfang 2020 kostete das Papier noch knapp 270 Euro, jetzt liegt der Kurs bei rund 675 Euro. Mit einem Börsenwert von zuletzt knapp 278 Milliarden Euro ist ASML nach dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH und dem Schweizer Konsumgüterkonzern Nestlé das drittwertvollste Unternehmen in Europa.

(mma)