Chipschmiede Via trickst Intel aus

Die taiwanische Chip-Schmiede Via Technologies denkt nicht daran, im Kampf um Chipsatz-Rechte gegen Intel klein beizugeben.

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Von
  • Andreas Stiller

Die taiwanische Chip-Schmiede Via Technologies denkt nicht daran, gegen Intel klein beizugeben. Hauptstreitpunkte sind der 133 MHz Front-Side Bus und die Unterstützung von PC133-SDRAMs -- beides Sachen, die Intel derzeit nicht anbietet. PC133 ist bei Intel noch nicht einmal auf der Roadmap zu finden. Und auch Vias Chipsatz Apollo Pro+ 133 kann erst etwas mit PC133 anfangen, wenn auch der Front-Side Bus mit 133 MHz läuft.

Doch offenbar enthielt der Lizenzvertag mit Intel Knebelungsparagraphen, die es verboten, fortschrittlichere Techniken als Intel selbst einzusetzen. Ja, von mindestens einem halben Jahr Abstand war die Rede, das die Taiwanesen nach der Einführung von Intelschen Neuerungen noch hätten warten müssen, bevor sie nachziehen durften. Und so hat Intel entrüstet die Lizenz zurückgezogen und Klage gegen Via erhoben.

Via hat aber möglicherweise nur deshalb die Kröte Cyrix geschluckt, um darüber einen Fertigungsvertrag mit National Semiconductors (NSC) bezüglich Chipsätzen unter Dach und Fach zu bekommen -- und NSC hat ein weitreichendes Patentaustauschabkommen mit Intel. Am Mittwoch dieser Woche unterzeichneten Via und NSC den diesbezüglichen Vertrag -- und Intel schäumt. Nie und nimmer würde die Fertigung von Via-Produkten unter die "Cross-Licence" mit National fallen, so Intels Vizepräsident Detkin.

Doch Via, National und bislang auch die amerikanischen Gerichte sehen das anders. So hatte Intel in einem ähnlichen Fall 1992 gegen die damalige Cyrix-Schmiede SGS-Thomson geklagt ... und verloren. (as)