Cisco gewinnt vor Gericht gegen Konkurrenten HuaWei

HuaWei darf Teile des Router-Systemcodes nicht mehr verwenden, der illegal aus Ciscos Router-Software kopiert worden sein soll. Cisco verlangt aber weiterhin das Einstampfen der gesamten Router-Software des chinesischen Konkurrenten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Router-Marktführer Cisco hat vor Gericht einen Teilerfolg gegen den chinesischen Konkurrenten HuaWei erstritten. Ein Richter in Texas entschied, dass HuaWei Software nicht mehr benutzen und vertreiben dürfe, von der Cisco behauptet, sie sei von eigenen Entwicklungen gestohlen und kopiert worden. Allerdings konnte Cisco nicht die gesamten Forderungen der Klage durchsetzen: Das Gericht legte in der einstweiligen Verfügung lediglich fest, dass bestimmte Teile der Router-Software sowie Handbücher und Hilfe-Dateien, die laut Cisco einfach kopiert wurden, nicht mehr benutzt werden dürfen. Cisco hatte dagegen gefordert, dass HuaWei die gesamte, in Routern eingesetzte Software einstampfen und Kommandos im Router-Betriebssystem ändern müsse, die Befehle in Ciscos IOS nachbildeten.

Cisco hatte Anfang 2003 gegen HuaWei geklagt, da die chinesische Firma gegen Patente und das Urheberrecht von Cisco verstoßen habe. HuaWei hatte daraufhin die umstrittenen Geräte vom US-Markt genommen und zugegeben, ein kleiner Teil des System-Codes sei unwissentlich von Cisco gekommen. Grundsätzlich verwahrte sich die Firma aber gegen die Vorwürfe des Platzhirsches auf dem Router-Markt; HuaWei sieht nun die Gerichtsentscheidung -- ebenso wie natürlich Cisco -- als Erfolg an. Denn das Gericht habe anerkannt, dass man sich darum Bemühe, Produkte ohne Verletzung von Rechten Ciscos auf den Markt zu bringen. Ciscos Anwalt dagegen erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, die Gerichtsentscheidung sei ein bedeutender Sieg für Cisco; man werde nun die Software von HuaWei noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, um das genau Ausmaß festzustellen, in dem Code kopiert wurde. (jk)