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Clement fordert mehr Wettbewerb beim Breitbandzugang

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement hat auf dem Breitbandgipfel die Dominanz von DSL bei den schnellen Internetzugängen kritisiert und mehr Wettbewerb zwischen den Zugangstechnologien gefordert.

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Von
  • Urs Mansmann

Auf dem zweiten Breitbandgipfel der Initiative D21 hat Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement den Rückstand Deutschlands bei Breitbandanschlüssen im Vergleich zu anderen Ländern der EU kritisiert. Während in Deutschland nur 17 Prozent der Haushalte über einen Breitbandzugang verfügen, sind es in Westeuropa durchschnittlich 19,5 Prozent. Spitzenreiter sind Schweden und Dänemark mit 28,1 und 30,9 Prozent. Mit mehr Breitband könne Deutschland auch zu mehr Wachstum gelangen, stellte Clement fest und forderte die Industrie auf, mehr in die Breitbandtechnik zu investieren. Ziel solle es sein, den Anteil der Haushalte mit Breitbandanschluss bis 2010 auf 50 Prozent zu erhöhen.

Als zentrale Herausforderungen sieht Clement die Flächendeckung der Breitbandangebote, die Schaffung attraktiver Dienste und die Stärkung des Wettbewerbs. Besonders der Anteil der DSL-Anschlüsse, der in Deutschland mit rund 97 Prozent im internationalen Vergleich am obersten Ende der Skala liegt, ist nach Ansicht des Ministers deutlich zu hoch. 20 Millionen Kabelanschlüsse gäbe es in Deutschland, davon werde nur ein Prozent für den Breitbandzugang genutzt: "Was in der Erde liegt, wird nicht ausreichend genutzt", so Clement.

Die Verfügbarkeit von Breitbandangeboten sei mit 90 Prozent noch nicht ausreichend, stellte Clement fest. "Wir müssen überall, wo es Nachfrage gibt ein Angebot schaffen", forderte der Minister. Forderungen nach staatlichen Infrastrukturmaßnahmen lehnte er indes ab. Nach seiner Ansicht liege der Schlüssel im Wettbewerb der Zugangstechnologien liegen, der vor allem durch Transparenz gestärkt werden könne. Dazu soll der Breitband-Atlas mit einem Überblick über die Versorgungsgebiete der verschiedenen Zugangstechniken beitragen, der bis Ende Juni vorliegen soll. (uma)