Cloud-Gaming: Google schaltet Stadia ab

Am 18. Januar fährt Google die Server von Stadia endgültig herunter. Damit endet ein großes, aber letztlich gescheitertes Experiment.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.

Das Beil fällt: Am 18. Januar werden die Server von Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia abgeschaltet. Der Google-Dienst ist damit nach langem Sterben endgültig tot. Ohne seine Server existiert Stadia nicht mehr, lediglich die zugrundeliegende Technik könnte als White-Label-Produkt bei anderen Anbietern überleben.

Das Aus von Stadia hatte Google im vergangenen September angekündigt. Dass der Ärger darüber nicht noch größer war, liegt an einem umfassenden Paket an Aufmunterungsmaßnahmen. So bot Google etwa an, die Kosten für gekaufte Stadia-Hardware vollständig zurückzuerstatten – und verzichtete dabei sogar auf den Rückversand der jeweiligen Produkte.

Auch andere Reizpunkte haben Google und seine Partner ausgeräumt. Spielstände, die beim Stadia-Aus verloren zu gehen drohten, konnten in vielen Fällen portiert werden. Und kurz vor Ladenschluss kam Google sogar noch der Forderung zahlreicher Spielerinnen und Spieler nach, indem es den Bluetooth-Betrieb seiner Stadia-Gamepads freischaltete. So können diese Controller künftig ohne größere Einschränkungen am PC verwendet werden. Weil Google ihre Verkaufspreise außerdem rückerstattet, haben User die Controller praktisch gratis bekommen.

Damit hat Google zumindest das Ende des Cloud-Dienstes vorbildlich gehandhabt – was man von den Jahren zuvor nicht immer behaupten kann. Google hatte Stadia 2019 mit großen Ambitionen angekündigt. Als einer der ersten Cloud-Gaming-Dienste sollte Stadia nicht nur das Zocken überall und jederzeit ermöglichen, sondern auch neue Spielerfahrungen eröffnen: Ein unter der Führung von Jade Raymond ("Assassin's Creed") und Shannon Studstill ("God of War") gegründetes Google-Studio sollte Exklusivspiele mit der Kraft der Cloud entwickeln. Google versprach gigantische Mehrspielerwelten und barrierefreies Zusammenspielen.

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Doch das Google-Studio wurde bereits im Februar 2021 geschlossen, weniger als zwei Jahre nach der groĂźspurigen AnkĂĽndigung. Es war ein klares Signal dafĂĽr, dass Stadia die Ambitionen von Google verfehlt hat. Seitdem gab es vor allem kleinere Updates, richtig vom Fleck kam Stadia aber nie. Es mangelte vor allem am Spieleangebot: Stadias Technik gilt als vergleichsweise stark, doch die Auswahl an spielbaren Titeln ist gering.

Auf dem Markt für Cloud-Gaming gibt es nun vor allem zwei wichtige Dienste: Das Ultimate-Abo des Xbox Game Pass hat eine Cloud-Funktion integriert, mit der man im Abo enthaltene Spiele streamen kann. Und bei GeForce Now werden ausgewählte Titel gestreamt, die man beispielsweise auf Steam gekauft hat. Ambitionen auf dem Streaming-Markt hegt auch Microsoft-Konkurrent Sony, der mit Playstation Plus ebenfalls Cloud-Funktionalität anbieten. Amazon arbeitet mit Luna ebenfalls an einem Cloud-Gaming-Dienst, aktuell ist er aber lediglich in den USA verfügbar.

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(dahe)