Cloud-Provider Backblaze veröffentlicht Statistiken zu SSD-Ausfällen

SSDs kommen bei dem Dienst vor allem als Startlaufwerk zum Einsatz. Auch dort gibt es Ausfälle, für Empfehlungen stehen noch zu wenige Daten zur Verfügung.

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(Bild: c't)

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Den Ausfall einer einzelnen Festplatte der verbliebenen Hersteller Seagate, Toshiba und Western Digital kann man kaum als Entscheidungshilfe für zukünftige Einkäufe heranziehen: Jede Festplatte fällt irgendwann aus. Wenn man jedoch mehrere zehntausend Laufwerke für die Betrachtung heranzieht, dann kann man daraus durchaus Erkenntnisse ziehen. Solche Statistiken veröffentlicht der Cloud-Provider Backblaze seit Jahren, und seit einiger Zeit kommen bei dem Unternehmen auch SSDs zum Einsatz – wenn auch vornehmlich als Startlaufwerk und zur Speicherung von Statistikdaten über die angeschlossenen Festplatten.

Ausfallraten der beim Cloud-Provider Backblaze eingesetzten SSDs im Jahr 2021.

(Bild: Backblaze)

Mitte vergangenen Jahres stellte Backblaze erstmals Statistiken über die eingesetzten SSDs zur Verfügung, im nun veröffentlichten Statistik-Report für das Jahr 2021 vergleicht das Unternehmen erstmals nur SSDs.

Am Ende 2021 hatte Backblaze insgesamt 2200 SSDs im Einsatz, die ersten Flash-Speicher hatte das Unternehmen Mitte 2018 eingebaut. Einige Modelle fallen nun mit einer sehr hohen Fehlerrate auf – dies sollte man nach Angaben von Andy Klein, dem Storage-Spezialisten von Backblaze, jedoch nicht überbewerten: Durch die geringe Anzahl der SSDs in der Statistik wirkt sich ein einzelner Ausfall stark auf die Ausfallrate aus.

So fließen in die Statistik etwa zwei Ausfälle einer Crucial MX500 mit 500 GByte und einer Seagate Barracud SSD mit 2 TByte Speicherplatz ein, was zu einer rechnerischen jährlichen Ausfallrate von 43 beziehungsweise 29 Prozent führt – insgesamt stecken in den Backblaze-Servern jedoch nur 80 dieser Crucial- und vier dieser Seagate-SSDs. Seagate-SSDs gleichen Typs, aber mit geringerer Kapazität zeigen gänzlich andere Ausfallraten, so sind vom 250-GByte-Modell sogar 8 Geräte ausgefallen. Bei 1090 SSDs fällt dies jedoch nicht weiter auf, sodass Klein daraus eine jährliche Ausfallrate von nur 1,06 Prozent berechnet.

Backblaze stellt für eigene Untersuchungen die Rohdaten seit Start der Auswertungen im Jahr 2013 zur Verfügung. Die Downloads sind diverse GByte groß. Klein gibt zudem zu bedenken, dass die SSD-Daten in den Daten der Festplattenauswertung etwas untergehen, man müsste sich die SSD-Modelle einzeln heraussuchen. (ll)