Cloud-Umfrage: Amazon Web Services bleibt führender Cloud-Anbieter

Die erste von HashiCorp durchgeführte Cloud-Umfrage unter mehr als 3.000 Teilnehmern bekräftigt die führende Rolle von AWS und zeigt einen Multi-Cloud-Zuwachs.

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(Bild: pancha.me/Shutterstock.com)

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Der Großteil der gewerblichen Cloud-Kunden nutzen die Dienste von mehreren Anbietern, unter denen Amazon führend ist. Das geht aus dem ersten "State of Cloud Strategy Survey" hervor, dessen Ergebnisse der Softwareanbieter HashiCorp am Mittwoch vorgestellt hat. An der Umfrage beteiligten sich weltweit mehr als 3000 Personen. Die Fragen reichen von der Adaption der Multi-Cloud über die genutzten Cloud-Anbieter bis hin zu Datenschutzbedenken.

Laut der Umfrage stehen 76 Prozent Multi-Cloud-Nutzer 24 Prozent Single-Cloud-Nutzern gegenüber – die grundsätzliche Cloud-Nutzung war demnach offenbar Voraussetzung zur Teilnahme. Große Unternehmen mit über 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegen dabei mit 90 % Multi-Cloud-Nutzung deutlich über dem Durchschnitt. Beispielsweise gab ein von HashiCorp zitierter Survey-Teilnehmer an, dass bestimmte Cloud-Anbieter das Experimentieren mit aufkommenden Technologien erlaubten, während das Unternehmen für die Hauptlast einen anderen Provider nutze.

Als häufigsten Grund für den Multi-Cloud-Einsatz nannten die Befragten die digitale Transformation (34 %), dahinter rangiert mit 30 % die Vermeidung von Vendor-Lock-in. Zu den weiteren Antworten zählen unter anderem Kostenreduktion, Skalierung oder die Portabilität von Daten. Eine geringe Rolle in der Multi-Cloud-Adaption spielt dagegen die Coronaviruspandemie: Nur 7 Prozent nannten sie als einen Faktor.

Amazon Web Services (AWS) erweist sich in der HashiCorp-Umfrage mit 88 Prozent als meistgenutzter Cloud-Anbieter über verschiedene Regionen und Industrien hinweg – und die gleiche Anzahl an Befragten plant dessen Einsatz in zwei Jahren, wobei allerdings nicht ersichtlich ist, ob es sich um dieselben Personen handelt, die aktuell schon AWS nutzen. Auf Platz 2 der meistgenutzten Cloud-Anbieter folgen Microsoft Azure mit 74 Prozent und Google Cloud mit 61 Prozent.

Die Umfrage widmete sich auch den Bedenken der Cloud-Nutzer: So gelten Kostengründe als der am stärksten hemmende Faktor in Bezug auf die Cloud (51 %), doch Sicherheitsbedenken stehen an zweiter Stelle (47 %). Das unterscheidet sich je nach Industriezweig, und bei den Finanzdienstleistungen steht die Sicherheit mit 59 Prozent auf Platz 1.

Die genaue Art der Multi-Cloud-Sicherheitsbedenken hat HashiCorp ebenfalls erhoben: Der Datenschutz führt die Liste mit 40 Prozent an, dahinter folgen Datendiebstahl (33 %) und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (31 %). Amazon hat erst kürzlich den umstrittenen Auftrag der US-Regierung erhalten, NSA-Daten in der Cloud zu lagern, und befindet sich darüber in einem Konflikt mit Microsoft.

HashiCorp ist das Unternehmen hinter der Infrastructure-as-Code-Plattform Terraform, und auch das Service-Mesh HashiCorp Consul stammt aus dem gleichen Hause. Im Februar 2021 bot HashiCorp 300.000 Personen an, am "State of Cloud Strategy Survey" teilzunehmen und erhielt Antworten von 3205 Personen aus der ganzen Welt. Teilweise beantworteten diese jedoch nicht alle 34 Fragen. Die meisten der Befragten arbeiten laut eigenen Aussagen im Software- oder Services-Bereich (51 %), im Finanzsektor (15 %) oder im öffentlichen Sektor (8 %).

Weitere Ergebnisse der Cloud-Umfrage sind bei HashiCorp nachzulesen.

(mai)