Combots: Öffnung nach außen als Rettungsanker?

Der Combots-Vorstand ist auf der Hauptversammlung zwar wegen der höchst unerquicklichen Geschäftsentwicklung vor den Aktionären zu Kreuze gekrochen, will aber am Geschäftsmodell nichts ändern.

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Von
  • Oliver Lau

Der defizitäre Internet-Dienstleister Combots wollte eigentlich mit einem integrierten System aus Multimedia-Messaging, Telefonie und Dateitransfer den Kommunikationsmarkt aufrollen. Doch das Geschäft lief schlecht bis gar nicht. Seit dem Verkauf des Webportals web.de an United Internet hat das Unternehmen praktisch keine Einnahmen verzeichnen können – Anlass für den Combots-Gründer und -Vorstandsvorsitzenden Michael Greve, in der vergangenen Woche auf der Hauptversammlung die Geschäftsidee zu entzaubern.

Wie manager-magazin.de berichtet, hätten sich laut Greve zu wenige Anwender beim Kommunikationsdienstleister registriert. Und schlimmer noch: Diejenigen, die sich registriert hätten, hätten das Angebot nur selten weiterempfohlen. Wie ein Griff nach dem Strohhalm mutet da die Ankündigung des Combots-Pressesprechers Oliver Schwartz an, das eigene Produkt kompatibler machen zu wollen, soll heißen: Schnittstellen zu Messengern wie ICQ, Windows Live, AIM und Google Talk zu schaffen. Eine generelles Umdenken schließt Schwartz jedoch aus, was zu Streit auf der Hauptversammlung bis tief in die Nacht hinein geführt haben soll. Erste Aktionäre gingen auf die Barrikaden: Wenn der Vorstand so weitermachen wolle, dann bitte nur mit dem eigenen Geld, hieß es.

Allein, fast alle Stimmen richteten sich gegen die Anträge, dass es bei der Produkteinführung zu Fehleinschätzungen gekommen sei und die Produkte nicht genügend diversifiziert seien (Abstimmungsergebnisse als PDF). Kein Wunder, der Großteil der stimmberechtigten Aktien gehört der Familie Greve. (ola)