Compaq-Boß Pfeiffer gefeuert

Der Verwaltungsrat des weltgrößten Computerherstellers Compaq hat den Vorstandsvorsitzenden Eckhard Pfeiffer aus dem Amt gedrängt.

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Von
  • Frank Möcke

Der Verwaltungsrat (Board of Directors) des weltgrößten Computerherstellers Compaq hat am späten Sonntagnachmittag den Vorstandsvorsitzenden Eckhard Pfeiffer aus dem Amt gedrängt. Mit ihm muß Finanzchef Earl Mason gehen. Bis eine neue Führung gefunden ist, wird ein Triumvirat aus Compaq-Mitgründer Benjamin Rosen und den Mitgliedern des Vorstands Frank Doyle und Robert Ted Eloe der Firma in einem "Office of the chief executive" vorstehen. Mit dem Verlust des Führungspostens bei Compaq endet für Pfeiffer eine geradezu märchenhafte Karriere. Ihm hat es Compaq zu verdanken, zur Nummer 1 im Weltcomputergeschäft aufgestiegen zu sein.

Compaq hatte vor einer Woche die Wall Street geschockt, als sie die Gewinnerwartungen auf die Hälfte hatte zurückschrauben müssen. Vor allem an die Direktvertreiber Dell und Gateway 2000 mußte die Firma Boden abgeben. In einem Statement ließ Rosen durchblicken, daß Pfeiffer wichtige Entwicklungen verschlafen habe, vor allem sei es ihm nicht gelungen, der Firma den kürzesten Weg zum Kunden zu ebnen, und zwar in "Internetgeschwindigkeit".

Bereits im Herbst letzten Jahres hatte der Branchenprimus fassungslos auf seine Quartalsbilanz blicken müssen. Nur läppische 16 Millionen Dollar Gewinn konnte Compaq damals zusammenkratzen - eine halbe Milliarde hätte es sein sollen. (fm)