Compaq verklagt Server-Startup

Compaq verklagt RLX, die Pizzabox-Server mit Transmetas Crusoe-CPU bauen wollen, wegen Verletzung von Geschäftsgeheimnissen durch ehemalige Compaq-Mitarbeiter.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Computer-Konzern Compaq geht gerichtlich gegen den Newcomer RLX Technologies vor. RLX will, ähnlich wie Compaq, im Laufe dieses Jahres besonders platz- und stromsparende Server-Maschinen herausbringen, die ideal für den Einsatz in Server-Racks sein sollen. RLX möchte dafür Crusoe-Prozessoren von Transmeta einsetzen.

RLX wird von einer Reihe früherer Compaq-Manager geführt; außerdem stießen nach Gründung der Firma noch weitere Compaq-Mitarbeiter zu dem Startup. Der Konzern aus Houston, Texas, wirft diesen ehemaligen Mitarbeitern nun vor, vertrauliches Material, das Compaq als sein geistiges Eigentum beansprucht, zu dem neuen Arbeitgeber mitgenommen zu haben. RLX habe durch das Anheuern ehemaliger Compaq-Manager die Geschäftsgeheimnisse des Konzerns verletzt. Ein Bezirksgericht in Texas verhängte nun eine einstweilige Verfügung, dass RLX bis auf weiteres keine Compaq-Mitarbeiter mehr einstellen dürfe.

Rechtstreitigkeiten um den Wechsel von Mitarbeitern zur Konkurrenz sind in der EDV-Branche beileibe nichts neues. Und der Server-Markt ist heiß umkämpft, auch im Bereich der "Pizzabox-Server", die sich besonders bei Internet-Providern und Web-Hostern großer Beliebtheit erfreuen. Es überrascht auf den ersten Blick aber doch, dass ein Riese wie Compaq sich veranlasst sieht, juristisch gegen ein kleines, vor kurzem erst gegründetes Unternehmen vorzugehen. Etwas weniger überraschend wird das Vorgehen Compaqs allerdings, wenn man berücksichtigt, dass RLX diese Woche eine Kapitalspritze von 40 Millionen US-Dollar erhalten hat – unter anderem von IBM, einem der schärfsten Konkurrenten von Compaq im Server-Markt. (jk)