CompuServe: Neuer Abonnenten-Schock

CompuServe schreibt auch im jetzt veröffentlichten Bericht zum ersten Quartal des neuen Geschäftsjahrs rote Zahlen.

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Von
  • Egbert Meyer

CompuServe schreibt auch im jetzt veröffentlichten Bericht zum ersten Quartal des neuen Geschäftsjahrs rote Zahlen. Allerdings fiel der Verlust mit 4,1 Millionen US-Dollar geringer als erwartet aus. Als dramatisch empfinden Analysten derzeit die massiven Abonnentenverluste. Trotz Einführung eines Niedrigtarifs (Value Plan) von monatlich 24,95 Dollar bei 20 Freistunden kehrten allein im letzten Vierteljahr 94.000 Teilnehmer dem Dienst den Rücken und ließen die Teilnehmerzahl auf 1,4 Millionen schrumpfen. Um im Preiskampf mit dem Hauptkonkurrenten America Online bestehen zu können, bietet CompuServe ab Oktober zum selben Preis - vorerst beschränkt auf die USA und Kanada - einen zeitlich unbegrenzten Zugang (flat rate) an. Doch weitere Verluste sind kaum abzuwenden, solange die Hauptkonkurrenten MSN und America Online mit deutlich günstigeren Konditionen (19,95 Dollar ohne Zeitlimit) locken.

Die neueste Entwicklung stärkt die Verhandlungsposition von AOL mit CompuServe-Hauptaktionär H&R Block. Amerika Online, mittlerweile selbst in die Verlustzone geraten (siehe http://www.heise.de/newsticker/data/em-08.08.97-000/), gilt als aussichtsreichster Kandidat für die Übernahme des seit längerem defizitären Konkurrenten. Das Wall Street Journal nennt in seiner neuesten Ausgabe nun auch den bisher geheimgehaltenen Namen des zweiten Kaufinteressenten, Finanzservice Welsh, Carson, Anderson & Stowe. (em)