Raspi 4 für den Winter
Raspberry Pi bringt eine spezielle Variante des Raspberry Pi 4 Compute Modules für extreme Temperaturen auf den Markt.

(Bild: Raspberry Pi)
- Daniel Schwabe
Das 2020 erschienene Raspberry Pi 4 Compute Module erhält eine Frisch-Speicher-Kur. Raspberry Pi hat eine neue Produktversion angekündigt, bei der die RAM- und eMMC-Speichermodule durch temperaturresistentere Bauelemente ausgetauscht wurden.
Mit diesen neuen Bauelementen vergrößert sich die offiziell angegebene Temperaturtoleranz des Raspi CM4 von -20° bis 50° auf -40° bis 85° Celsius. Diese neuen Module sind dadurch nicht nur für den Einsatz in Extremwettergebieten gerüstet, sondern auch für besondere Industrieumgebungen wie Maschinenräume, Kühlcontainer etc. geeignet. Jetzt ließe sich beispielsweise mit diesem Modul eine Wetterstation am Funtensee (bis -37 °C) oder ein Raspberry-Pi-basierter Wetterballon realisieren.
Nur ein limitiertes Angebot
Auch wenn es viele Maker-Projekte gibt, bei denen es heiß hergeht oder bei denen einem das Blut in den Adern gefriert, gibt es nur ein limitiertes Angebot der originalen CM4-Reihe in der "extended temperature range"-Ausführung. Die CM4-Module mit erweitertem Temperaturbereich gibt es nur in Version mit 1, 2 und 4 GByte RAM. 8 GByte werden nicht angeboten. Diese Versionen lassen sich bei Bedarf noch mit einem 16-GByte-eMMC-Modul ausstatten.
Leider sind durch die neuen Bauteile nicht nur die unterstützten Temperaturen gestiegen, sondern auch die Preise. Die neuen CM4-Module kosten etwa 20 Dollar mehr als ihre temperaturanfälligeren Gegenstücke. Von den erhältlichen Versionen werden außerdem nur vier Varianten in kleinen Stückzahlen erhältlich sein. Die anderen müssen explizit in einer Menge von mindestens 1000 Stück geordert werden.
Wann genau die neuen Compute Module erhältlich sein werden, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Allerdings haben viele Händler schon Produktseiten für die neue Hardware eingerichtet.
(Bild: Raspberry Pi)
Die Technik der Compute Module bleibt ansonsten gleich. Die Module nutzen weiterhin den Broadcom-Prozessor BCM2711 mit vier Cortex-A72-Kernen, die auf 1,5 GHz getaktet sind. Ebenso ändert sich nichts an der Größe der Module oder deren Konnektivitätsoptionen (siehe Tabelle).
An den Betriebstemperaturen des Pis hat sich auch nichts geändert. Ohne Kühllösung kann der Pi 4 weiterhin bis zu 90 °C heiß werden. Selbst mit der neuen Zertifizierung für Umgebungstemperaturen sollte man also nicht auf einen Kühlkörper verzichten.
Wer mehr von Eben Upton, dem Kopf hinter dem Raspberry Pi, hören will, kann sich unser Interview mit ihm anschauen.
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(das)