Computer Associates zahlt Übernahme-Rebellen 10 Millionen US-Dollar

Der US-Softwarehersteller Computer Associates hat seine Auseinandersetzung mit dem texanischen Multimillionär Sam Wyly per Abfindung beendet.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-Softwarehersteller Computer Associates (CA) hat seine Auseinandersetzung mit dem texanischen Multimillionär Sam Wyly beigelegt. Nach Informationen des Wall Street Journal zahlt Computer Associates insgesamt 10 Millionen US-Dollar an Wyly. Dieser verpflichtet sich im Gegenzug, während der kommenden fünf Jahre das Unternehmen nicht anzugreifen und keine Anstrengungen mehr zu unternehmen, den Vorstand von CA durch eigene Kandidaten zu ersetzen. Darüber hinaus soll der bisher elfköpfige Vorstand von Computer Associates durch ein zusätzliches unabhängiges Mitglied verstärkt werden.

Wyly hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt, als er die Aktionäre von Computer Associates aufgefordert hatte, die CA-Führungsriege um Firmengründer Charles Wang aus dem Amt zu jagen, weil diese das Unternehmen schlecht geführt und sich dafür auch noch extrem hohe Gehälter gegönnt hätten. CA, der drittgrößte unabhängige Softwareproduzent der USA, hatte zuvor Verluste in Höhe von nahezu 600 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Von Sam Wyly hatte Computer Associates in den vergangenen Jahren mehrere Firmen gekauft. Darunter Sterling Software, ein Anbieter von Portal-Software, für den das Unternehmen rund 3,9 Milliarden US-Dollar in Form eines Aktientausches bezahlt hatte.

Zwar waren Wylys einschneidende Umstrukturierungspläne -- Aufspaltung des CA-Konzerns in vier Produktbereiche (Speichersysteme, Sicherheitsmanagement, Netzwerkverwaltung, Wissensmanagement) und eine leistungsorientierte Bezahlung des Managements -- zunächst von mehreren einflussreichen Aktionärsgemeinschaften begrüßt worden, die geplante Palastrevolution blieb am Ende jedoch aus: Bei der entscheidenden Abstimmung im August 2001 gaben nur noch 25 Prozent der Anteilseigner ihr Votum für Wylys Pläne ab.

Den einstigen Wyly-Unterstützern stößt die Millionenabfindung unterdessen sauer auf. "Es ist schon merkwürdig, unternehmerische Führungsqualitäten durch Zahlungen an laut gewordene Investoren beweisen zu wollen", sagte beispielsweise Pat McGurn von der Anlageberatungsfirma Institutional Shareholder Services (ISS). Die Gelder hätte CA besser als Dividende an die Anteilseigner ausgezahlt. Und Ted White vom California Public Employees' Retirement System (Calpers), das rund 5,7 Millionen CA-Aktien hält, stieß in das gleiche Horn: "Die Zahlung an Wyly ist ein Affront gegenüber den Aktionären von Computer Associates." (pmz)