Computer-Verkauf an Unternehmen stagniert weiter

Der PC-Verkauf an Unternehmen wird nach Einschätzung von Ralf Klenk, Vorstand beim IT-Dienstleister Bechtle, auch in den nächsten Monaten weiter stagnieren.

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  • dpa

Der PC-Verkauf an Unternehmen wird nach Einschätzung von Ralf Klenk, Vorstand beim IT-Dienstleister Bechtle, auch in den nächsten Monaten weiter stagnieren. "Es ist gleichgültig, ob es mal drei Prozent nach unten oder fünf Prozent nach oben geht", sagte Klenk in einem dpa-Gespräch in Heilbronn. "Tatsache ist: Gemessen an den Zuwachsraten der Vergangenheit kann man nicht von einem Marktwachstum sprechen. Es gibt nur einen Verdrängungswettbewerb."

Mit einer Erholung rechnet Klenk im zweiten Halbjahr 2003 oder erst im Jahr darauf. "Sie wird kommen, weil die Computer immer älter werden und irgendwann ersetzt werden müssen. Aber ich gehe nicht davon aus, dass wir zu zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren." Von PC-Ablegern wie zum Beispiel Taschencomputern (PDA) oder dem von Microsoft und mehreren Hardware-Herstellern entwickelten Tablet-PC erwartet Klenk keinen Schub. "Das sind nur Verfeinerungen, der Massenmarkt ist mit solchen Geräten nicht zu erschließen."

Die Schwäche des Hardware-Marktes sei nicht allein durch die lahmende Konjunktur zu erklären, meinte Klenk. Vor zwei Jahren seien die Unternehmen zu stark auf das Jahr-2000-Problem fixiert gewesen und hätten sich darüber hinaus kaum Gedanken über neue Investitionen in Informationstechnologie gemacht. Die Folgen seien nun zu spüren. Auch die Software-Anbieter, die sonst mit immer aufwendigeren Programmen die Anschaffung leistungsfähigerer Hardware antreiben, hätten wegen des Millenniums vorübergehend keine neuen Produkte auf den Markt gebracht.

Für die großen PC-Hersteller sieht Klenk in Deutschland allerdings noch Chancen, selbst bei einem stagnierenden Markt an Boden zu gewinnen. Grund sei der hohe Marktanteil von Kleinstunternehmen, die No-Name-PCs für Firmen in ihrer Nachbarschaft zusammenbauen. Er liege je nach Wirtschaftsregion teilweise bei über 30 Prozent. Langfristig könnten diese Anbieter allerdings nicht überleben, meint Klenk. "Ein Marken-PC ist inzwischen genauso günstig wie der beim Schrauber um die Ecke." Bechtle ist das zweitgrößte Systemhaus in Deutschland. Speziell für mittelständische Kunden liefert und installiert das börsennotierte Unternehmen herstellerunabhängig Computer und Zubehör. (dpa) / ()