Computerspiele: Der "Zusammenprall der Realitäten"

In der öffentlichen Diskussion würden Computerspiele meist zu Unrecht pauschal kritisiert, hieß es im Vorfeld einer Tagung, die die Fachhochschule Köln mit Electronic Arts veranstaltet.

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Von
  • dpa

Die Fachhochschule Köln will gemeinsam mit dem weltgrößten Videospielehersteller Electronic Arts der Diskussion um Computerspiele neue Impulse geben. Auf der Fachtagung Clash of Realities – Computerspiele und soziale Wirklichkeit soll vom heutigen Mittwoch an die Aufmerksamkeit auch auf die Potenziale der Spiele gerichtet werden, teilten die Veranstalter mit.

In der öffentlichen Diskussion würden Computerspiele meist zu Unrecht pauschal kritisiert. "Für meinen Geschmack müsste es auch keine Kriegsspiele geben", sagte Winfried Kaminski, Professor am Institut für Medienforschung und Medienpädagogik, der dpa. "Aber wenn mir einzelne Filme nicht gefallen, kann ich auch nicht die gesamte Filmwirtschaft verdammen." Auf der dreitägigen Veranstaltung sollen sich die Teilnehmer deshalb "so breit und differenziert wie möglich mit dem Thema auseinander setzen".

In der Bevölkerung gibt es nach Einschätzung von Kaminski eine deutlich größere Akzeptanz für Computerspiele, als es die Kritik in den Medien vermuten ließe. Viele Spielefans sind inzwischen erwachsen geworden. Der große Erfolg etwa der Sozialsimulation "Die Sims" habe gezeigt, dass die Spieler längst nicht mehr nur männlich und jung sind. Generell sei das Interesse an Online-Spielen "exorbitant", sagte Kaminski. Vor allem die Kombination von vielschichtigem Spielgeschehen und sozialen Ereignissen fasziniere die Spieler.

Die Fachtagung sei die erste Veranstaltung dieser Art, so Kaminski. Ein breitgestreutes Publikum belege das große Interesse an dem Thema in der Bevölkerung. Bis zum Freitag werden in der Fachhochschule Forscher aus Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz, Spanien, den USA und Deutschland referieren und diskutieren. Themen sind unter anderem "informelle Bildungsprozesse", die Faszination jugendlicher Spieler, Online- Spiele und schulbezogene Einflüsse von Computerspielen. (dpa) / (jk)