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Computerspielsüchtige neigen zu autistischen Symptomen

Florian Rötzer

Nach einer Studie sind 3 Prozent der Computerspieler süchtig und zeigen ähnliche Persönlichkeitszüge wie Menschen mit dem Asperger Syndrom.

Computerspiele können, so Psychologen der University of Bolton, süchtig machen. Nach einer Studie, die die britischen Wissenschaftler für Cyberpsychologie [1] auf der Konferenz der British Psychological Society [2] in Dublin vorgestellt [3] haben, zeigen sich bei 3 Prozent von Menschen, die Computerspiele spielen, Symptome der Sucht. Sie haben ein geringeres Selbstwertgefühl, sind emotional instabil, neigen zur Introvertiertheit, sind ängstlich und haben Entzugsprobleme. Untersucht hatten die Psychologen 391 Personen (86 Prozent davon Männer), die das Online-Rollenspiel Asheron's Call spielten.

Zudem vermuten die Psychologen einen Zusammenhang zwischen Computerspielsüchtigen und Autismus [4] bzw. der leichteren Form des Asperger Syndroms [5]. John Carlton, einer der Psychologen, sagt [6], dass nach der Studie Menschen, die viel Zeit mit Computerspielen verbringen, eher autistische Persönlichkeitszüge zeigen als solche, die am Spielen kein Interesse haben. An Asperger [7] sollen sehr viel mehr Jungen und Männer als Mädchen und Frauen leiden. Wie Carlton erklärt, neigen allgemein Ingenieure, Mathematiker oder Computerwissenschaftler eher zu Persönlichkeitsstrukturen, die bei Personen mit dem Asperger Syndrom extrem zum Ausdruck kommen. (fr [8])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-195558

Links in diesem Artikel:
[1] http://data.bolton.ac.uk/staff/jc4/ubccru/index.htm
[2] http://www.bps.org.uk/ac2008/
[3] http://www.telegraph.co.uk/earth/main.jhtml?xml=/earth/2008/04/03/scivideo103.xml
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus#Asperger-Syndrom
[6] http://www.bps.org.uk/media-centre/press-releases/releases$/annual-conference-2008/computer-game-addicts-like-people-with-aspergers.cfm
[7] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/13/13513/1.html
[8] mailto:fr@heise.de