Computex: BIOS mit grafischer Oberfläche und Internet-Zugang

Der BIOS-Hersteller Phoenix hat auf der Computex ein modulares BIOS mit grafischer Oberfläche vorgestellt, das die Lizenznehmer zudem um weitere Funktionen ergänzen können.

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Der BIOS-Hersteller Phoenix hat auf der Computex sein modulares BIOS mit grafischer Oberfläche offiziell vorgestellt, das die Lizenznehmer zudem um weitere Funktionen ergänzen können. Als vorgefertigte Funktionen zeigte Phoenix einen Internet-Zugang und verschiedene Security- und Restore-Tools, die allesamt ins BIOS integriert sind, also keine Betriebssystem-Unterstützung benötigen.

Die FirstBIOS genannte Erweiterung setzt auf dem aktuellen Award- (für Desktop-PCs und Mainboards) und Phoenix-BIOS (für Notebooks und Server) auf. Sie bietet eine grafische Oberfläche, die Auflösungen von bis zu 1280 × 1024 Punkten unterstützt und in mehreren Sprachen (beispielsweise Deutsch, Englisch und Chinesisch) verfügbar ist. Eingebaut sind Diagnosefunktionen und ein einfacher DMI-Browser. Das auf einem Linux-Kern aufbauende FirstBIOS bietet zudem einen IP-Stack, der per Modem oder LAN Zugriff aufs Internet findet.

Auf diesem FirstBIOS setzen die FirstWare-Tools auf. Phoenix bietet beispielsweise einen einfachen Internet-Browser an, der immerhin in der Lage sein soll, heruntergeladene Programme auf der Festplatte abzuspeichern; er greift laut Phoenix auf FAT32-, NTFS- und ext2-Partitionen zu. Eine weitere FirstWare-Anwendung ist ein Restore-Tool, das mitgelieferte Restore-CDs überflüssig machen soll. Die Festplatten-Images sind dabei in einer versteckten Partition gespeichert, die das BIOS ohne weitere Software-Unterstützung ausliest -- bei Festplatten-Defekten nutzt diese Rettungsfunktion freilich wenig. Für Windows liefert Phoenix ein Treiber mit, der diese versteckten Partitionen als virtuelle Laufwerke nutzbar macht. Zudem möchte Phoenix umfangreiche Sicherheitsfunktionen einbauen, beispielsweise einen erweiterten Passwortschutz oder ein System zur Geräteauthentifizierung.

FirstBIOS soll laut Phoenix in einem 2-MByte-Chip Platz finden. Erst bei aufwendigen Kundenwünschen, beispielsweise hochauflösenden Boot-Logos, müsse ein 4-MByte-Chip zum Einsatz kommen. Als Lizenznehmer nannte Phoenix Hersteller wie Panasonic oder Sony, später sollen weitere Notebook-, Mainboard- und Server-Hersteller folgen. Epox stattet schon jetzt die 845G-Boards mit FirstBIOS aus. (jow)