Computex: Neue Chipsätze für Pentium 4 und Athlon 64

Ein alter Bekannter präsentiert unter neuem Namen Chipsätze für die Plattformen von AMD, Intel und Transmeta: ULi, 2003 aus der Kooperation der Acer-Tochter ALi mit dem Chiphersteller UMC gegründet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 53 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Ein alter Bekannter präsentiert auf der Computex unter neuem Namen Chipsätze für die Plattformen von AMD, Intel und Transmeta: ULi, im vergangenen Jahr aus der Kooperation der Acer-Tochter ALi mit dem Chiphersteller UMC gegründet.

Für den Athlon 64 hat ULi den M1689 vorgestellt, einen einzelnen Chip mit allen wichtigen Schnittstellen: AGP8X, PCI, zwei IDE-Kanäle, zwei Serial-ATA-Anschlüsse, acht USB-2.0-Ports, einen 10/100-MBit-LAN-Port und AC97-Sound. Der Hypertransport zum Athlon 64 läuft mit 800 MHz und 1 GHz, eignet sich also auch für Sockel-939-Boards. Firmen wie Asus, Asrock, Albatron und Soyo haben Mainboards mit dem M1689 angekündigt. Bisher hatte ULi nur den von ALi geerbten (und vom AMD-8151 übernommenen) M1687 samt Southbridge M1563 im Angebot.

Intels Pentium 4 läuft außer mit dem schon unter ALi-Namen verkauften M1683 auch mit der neuen Northbridge M1685. Sie bietet alle aktuellen Techniken: Das Speicher-Interface unterstützt DDR- und DDR2-Module, bei DDR2 angeblich die 400-, 533- und 667-MHz-Typen. Die Grafikkarte ist per PCI Express 16X angebunden, der AGP entfällt dafür. Die Frontsidebus-Geschwindigkeit gibt ULi zusätzlich zu den aktuellen Geschwindigkeiten (FSB400, FSB533, FSB800) mit "800+" an, was wohl den 266 MHz schnellen Quad-Pumped FSB der zukünftigen Sockel-775-Prozessoren FSB1066 meinen dürfte. Die Anbindung der Southbridge geschieht per Hypertransport.

Drei Southbridges mit diesem Interface hat ULi im Angebot: Die M1563 feiert als Efficeon-Chipsatz ein Comeback, bietet aber eher herkömmliche Features ohne PCI-Express, Firewire, Gigabit-LAN und Serial-ATA. Letzteres rüstet der M1565 nach, der M1566 bietet darüberhinaus PCI-Express (ein 4X- oder zwei 2X-Ports).

Auf der Computex war weiterhin ein Referenzboard mit der P4-Northbridge M1685 und der Southbridge M1567 zu sehen, die ein interessantes Konzept verfolgt: Sie integriert AGP, was dank Hypertransport-Anbindung auch in einer Southbridge mit vertretbarer Geschwindigkeit funktionieren sollte. Die prinzipielle Machbarkeit der AGP-Auslagerung per Hypertransport beweist der Athlon 64. Das Gespann aus M1685 und M1567 bietet nicht nur den Vorteil, eine vorhandene AGP-Karte weiter zu nutzen, sondern es sollte auch AGP- und PCI-Express-Karte gleichzeitig ansteuern können, was flexibler wäre als die Kombilösung von Alienware oder die per VIA PT890. Allerding will derzeit noch kein Boardhersteller diese Kombination nutzen.

Als zweite Besonderheit hat ULi die Southbridge M1573 gezeigt. Sie bietet die üblichen Schnittstellen inklusive USB 2.0 und Serial ATA, ist aber per PCI Express an die Northbridge angebunden. Als Northbridge kommen derzeit allerdings nur die offiziell nicht angekündigten ATI-Chipsätze RS480/RX480 für den Athlon 64 und RS400/RX400 für den Pentium 4 in Frage. (jow)