Neue Chipsätze für Pentium-4-Prozessoren

Die Firmen ALi und VIA kündigen Pentium-4-Chipsätze an.

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Nach dem Ende der Patent- und Lizenzstreitigkeiten mit Intel will VIA nun wieder im umsatzstarken Markt der Pentium-4-Desktoprechner mitmischen. Der Chipsatz PT800 zielt, ebenso wie der SiS648FX von SiS, in eine Lücke des Chipsatz-Angebotes von Intel: Für die Pentium-4-Versionen mit FSB800, die alle auch Hyper-Threading unterstützen, bietet Intel zurzeit ausschließlich die Canterwood- und Springdale-Chipsätze mit zwei Speicherkanälen an. Diese laufen zwar auch mit jeweils einem Speicherriegel, für volle Leistung sind aber zwei DIMMs nötig.

Der PT800 unterstützt Hyper-Threading, FSB800 und PC3200-Speicherriegel aus DDR400-DIMMs, hat aber nur einen Speicherkanal. Leistungsmessungen an einem Referenz-Mainboard bringt die c't 15/03, die am kommenden Montag erscheint.

Mit der ebenfalls neuen Southbridge VT8237 hebt sich VIA von den Konkurrenten ALi, ATI und SiS ab, die noch keine Serial-ATA-tauglichen Produkte liefern. Ebenso wie Intels ICH5R, die auf vielen Springdale- und Canterwood-Mainboards sitzt, kann die VT8237 mit einem Windows-Treiber zwei SATA-Festplatten als RAID 0 betreiben. Auch RAID 1 ist vorgesehen, was Intel bisher nicht anbietet. Laut VIA soll in einer Sonderkonfiguration, nämlich mit zwei SATA/PATA-Wandlerchips am zweiten Ultra-ATA/133-IDE-Kanal der Southbridge, auch RAID 0+1 möglich sein. Auch Hot-Plugging soll funktionieren.

Zeitgleich mit VIA kündigt ALi die Northbridge M1683 an, die per HyperTransport mit der Southbridge M1563 kommuniziert. ALi hat das Geschäft mit Chipsätzen dabei in eine eigens dafür gegründete Tochterfirma ULi ausgelagert, an der nach Informationen taiwanischer Medien auch die Chip-Foundry UMC beteiligt ist. Damit betätigt sich UMC nach Jahren der Abstinenz wieder als Chipsatzhersteller.

Die M1683 soll FSB800 und DDR400/PC3200 unterstützen, in der Pressemeldung ist allerdings nicht von Hyper-Threading die Rede; auch der dazu nötige APIC ist im Datenblatt der Southbridge M1583 nicht aufgeführt. Damit ist das M1683/M1563-Gespann eher für einige der vielen Pentium-4-Mobilversionen attraktiv.

Branchen-Insider erwähnen bereits einen Intel-Chipsatz namens i848P, der einen PC3200-Speicherkanal unterstützen soll. Damit würde Intel seinen vier Konkurrenten in die Suppe spucken und die Preise noch weiter drücken.

Kürzlich hatte ATI den zweikanaligen RS300 vorgestellt, auch SiS und VIA arbeiten an Pentium-4-Chipsätzen mit zwei Speicherkanälen. Der SiS655FX wurde bereits angekündigt und der SiS R659 verspricht, mit seinen vier Rambus-Kanälen ein sehr interessantes Produkt zu werden. (ciw)