Continental übernimmt Automotive-Sparte von Motorola

Der Hannoversche Automobilzulieferer und Reifenspezialist bezahlt eine Milliarde US-Dollar für die Motorola-Sparte. Die Transaktion umfasst das gesamte Steuerungs-, Sensor-, Innenraumelektronik- und Telematikgeschäft.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Hannoversche Automobilzulieferer und Reifenspezialist Continental übernimmt für rund eine Milliarde US-Dollar (830 Millionen Euro) das Autoelektronikgeschäft von Motorola. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden soll das Geschäft noch im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen sein. Die Transaktion umfasse das gesamte Steuerungs-, Sensor-, Innenraumelektronik- und Telematikgeschäft von Motorola, teilten beide Unternehmen am heutigen Montag mit. Eingegliedert werden sollen die Bereiche in die Conti-Sparte Automotive Systems, die dadurch stark aufgewertet wird, während das traditionsreiche Reifengeschäft weiter an Bedeutung verliert.

Motorola erwirtschaftete im Autoelektronik-Bereich im vergangenen Jahr mit weltweit rund 4500 Beschäftigten einen Umsatz von 1,6 Milliarden US-Dollar und soll dabei Gewinne gemacht haben. Die Hauptfertigungsstätten und Entwicklungszentren befinden sich den USA, Mexiko, Frankreich und China. Zu den wichtigsten Kunden zählen General Motors, Ford, DaimlerChrysler, BMW und Cummins. Continental erzielte im Jahr 2005 mit rund 80.000 Mitarbeitern einen Konzernumsatz in Höhe von 13,8 Milliarden Euro (17,2 Milliarden US-Dollar). Auf den Automotive-Bereich (24.000 Mitarbeiter) entfielen davon 5,2 Milliarden Euro (6,5 Milliarden US-Dollar).

Die Motorola-Sparte sei eine "Akquisition nach Maß" freute sich Continental-Chef Manfred Wennemer. Der Konzern erweitere damit seine Produktpalette, die im Automotive-Bereich bislang vor allem elektronische Brems- und Sicherheitssysteme umfasste, um den hoch innovativen Telematik-Bereich. "Durch die Ergänzung von Telematiktechnologien kann Automotive Systems den Funktions- und Leistungsumfang im Bereich der aktiven und passiven Sicherheit deutlich erweitern", erklärte Continental-Vorstandsmitglied Karl-Thomas Neumann. Der Zukauf stärke die Unternehmensposition unter anderem in den Bereichen intelligente Sicherheitssysteme, Hybridelektronik, Antrieb- und Fahrwerksteuerung sowie Komfortelektronik. (pmz)