Corel auf der Profi-Schiene

Das kanadische Softwarehaus Corel drängt mit Macht auf den Markt für Unternehmenssoftware. Beim für März 2003 auch auf Deutsch versprochenen Layout-Programm Ventura 10 bewirbt der Hersteller die schon im Juli angekündigten Fähigkeiten zum Import von XML-Inhalten und zur Erzeugung von PDF-Dokumenten, ohne auf Zusatz-Software zurückzugreifen. Das Neue: Jetzt gibt es das englische Programm auch hierzulande, und zwar für 849 Euro (Upgrade vom angestaubten Ventura 8: 299 Euro).

Die auf dem amerikanischen Markt seit Oktober verfügbaren 2003er Versionen der iGrafx-Programme Flowcharter, Process und Process Central stellte Corel heute auf Deutsch vor. Als wichtigstes Merkmal springt die Ausrichtung auf Zusammenarbeit übers Internet ins Auge, sodass Anwender auch von getrennten Arbeitsplätzen aus gemeinsam an der Modellierung, Darstellung und Abwicklung von Geschäftsprozessen mitwirken können. Mit Process Central offeriert Corel gleich ein ganzes Repository für Dokumente, die sich mit einem gewöhnlichen Web-Browser sichten lassen sollen. Mit den Preisen der genannten Programme zielt der Hersteller nicht gerade auf das Billigpreis-Marktsegment: 569 Euro für den iGrafx Flowcharter 2003 (Upgrade: 339 Euro), 1599 Euro für iGrafx Process 2003 und 9299 Euro für die Einstiegs-Edition von iGrafx Process Central 2003 suggerieren den Einstieg in erster Linie für Benutzer mit prallem Firmen-Budget.

Umso erfreulicher, dass Corel auf der anderen Seite auch weniger zahlungskräftigen Anwendern einen Weg zu kommerziell interessanten Inhaltsformaten bahnt. Anders als Macromedia mit dem proprietären Flash-MX-Format propagiert das kanadische Softwarehaus etwa mit dem kostenlos im Internet erhältlichen Tablet-PC-Programm Grafigo das offene Format SVG für bildliche Medieninhalte -- auch wenn sich mit dieser Software zurzeit nur stehende Bilder erzeugen lassen. (hps)