Corona-Impfstoffe und gefälschte Impfpässe im Darknet angeboten

Im Darknet versuchen Betrüger mit Corona-Vakzinen und gefälschten Impfnachweisen Kasse zu machen, dokumentieren Sicherheitsforscher von Check Point.

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(Bild: FabrikaSimf/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Geschäftemacher versuchen im Darknet mit dem Verkauf von COVID-19-Impfstoffen und falschen Testzertifikaten von der Coronavirus-Pandemie zu profitieren. Angeboten werden die Impfstoffe von AstraZeneca, der russische Sputnik V, der chinesische Sinopharm sowie das Vakzin von Johnson & Johnson, wie Wissenschaftler der Cybersicherheitsfirma Check Point herausgefunden haben. Wie die BBC am Dienstag berichtet, würden zusätzlich gefälschte Testzertifikate und Impfpässe angeboten.

Die Echtheit der im Darknet angebotenen Impfstoffe konnten nach Angaben der BBC nicht verifiziert werden. Die Preise variieren je nach Impfstoff zwischen 500 US-Dollar und 750 US-Dollar, etwa 419 Euro bis 629 Euro. Am günstigsten sei der Impfstoff von AstraZeneca zu haben. Er kostet 500 Dollar, das Vakzin von Johnson & Johnson sowie Sputnik seien für 600 Dollar zu haben, Sinopharm aus China für 750 Dollar. Einzelne Anbieter geben Preisnachlässe oder bieten zwei Dosen zum Preis von einer an. Die Lieferung erfolge in den USA am nächsten Tag. Weltweit seien Express-Lieferungen möglich. Unklar sei, ob überhaupt eine Auslieferung erfolge. Bei einem Testkauf fielen die Sicherheitsforscher wohl auf einen Betrüger herein, der im versprochenen Zeitraum nicht lieferte.

Die Cybersicherheits-Forscher von Check Point beobachten das Treiben im Darknet bereits seit Januar. Zu diesem Zeitpunkt tauchten die ersten Werbeanzeigen für Vakzine auf – in kyrillischer Schrift und auf Englisch. Seitdem hätte sich die Anzahl der Anzeigen auf 1200 mehr als verdreifacht.

Gefälschte Impfpässe und Testzertifikate bieten die Händler, die dem Anschein nach aus den USA, Spanien, Deutschland, Frankreich und Russland stammen, für rund 150 US-Dollar an, heißt es in dem Bericht der BBC. Impfpässe, die eine Corona-Impfung bescheinigen, sollen mindestens 150 Dollar kosten. Dazu muss der Käufer seinen Namen an den Verkäufer übermitteln, wie die Sicherheitsforscher von Check Point von einem Anbieter erfuhren.

Oded Vanunu, Leiter der Untersuchungsgruppe bei Check Point, rät dringend davon ab, Vakzine oder gefälschte Impfpässe im Darknet zu erwerben: "Die Menschen müssen unbedingt verstehen, dass der Versuch, mit inoffiziellen Mitteln einen Impfstoff, einen Impfpass oder ein negatives COVID-19-Testergebnis zu erhalten, äußerst riskant ist, da Hacker mehr an ihrem Geld, ihren Daten und ihrer Identität für Ausbeutungszwecke interessiert sind." Bei gefälschten Impfstoffen besteht außerdem eine Gesundheitsgefährdung.

Check Point sieht deshalb eine lückenlose Impfstoffdokumentation über alle Länder in Form von QR-Codes als unerlässlich an, um Fälschungen besser verhindern zu können.

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Bereits im November 2020 hatte die europäische Polizeibehörde Europol vor Betrug mit gefälschten Corona-Impfstoffen und möglichen negativen Gesundheitsfolgen gewarnt, wie der MDR berichtete. Bereits zu diesem Zeitpunkt warnte Europol davor, dass das organisierte Verbrechen die Krise ausnutzen werde, um gefälschte Impfstoffe online zu verkaufen.

(olb)