Coronavirus: JavaLand-Konferenz wird abgesagt

Durch die jüngsten Entwicklungen besteht für die Organisatoren keine andere Möglichkeit, als das für nächste Woche angesetzte Event abzusagen.

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Coronavirus: JavaLand-Konferenz wird abgesagt
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Von
  • Alexander Neumann

Die für nächste Woche geplante Java-Community-Konferenz JavaLand wird abgesagt. Spätestens der gestrige Erlass der nordrhein-westfälischen Landesregierung, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmenden behördlich zu untersagen, hat zur Entscheidung der involvierten Organisationen geführt. Die vermutlich größte deutsche Java-Konferenz konnte auch dieses Jahr wieder mehr als 2000 Registrierungen verzeichnen. Ausrichter sind die aus der DOAG heraus gegründete JavaLand GmbH, der iJUG – die Interessengemeinschaft der deutschsprachigen Java User Groups – und die Heise Medien.

Die Organisatoren schreiben in ihrer Ankündigung: "Als Veranstalter der JavaLand haben wir in den vergangenen Wochen täglich die Risiken des neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) bewertet und in enger Abstimmung mit der Konferenzleitung – und damit der Java-Community – in unser Veranstaltungskonzept einfließen lassen, um unserer Verantwortung für die Gesundheit aller Konferenzteilnehmer gerecht zu werden. [...] Die einmütige Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Doch in Anbetracht der derzeitigen Entwicklungen besteht keine andere Möglichkeit." Weiter heißt es: "Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen mit Hochdruck daran arbeiten, eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Kulanzlösung auszuarbeiten."

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt soll das JavaLand 2020 nicht ersatzlos gestrichen werden. So versuchen die Organisatoren, mit den Betreibern des Phantasialands bei Brühl, wo das JavaLand seit 2014 stattfindet, einen geeigneten Termin im Juni für eine Veranstaltung in abgespecktem Rahmen auszuhandeln. Darüber hinaus sind zeitnah kostenfreie, lokale Events und Remote-Veranstaltungen im Rahmen von Aktivitäten der Java User Groups geplant.

Die Entscheidung zur Absage der JavaLand-Konferenz folgt auf die Absagen vieler weiterer internationaler und nationaler Veranstaltungen im IT-Sektor, aber auch in anderen Bereichen.

Bis zum Wochenende lag die Verantwortung beziehungsweise Entscheidung, ob eine Veranstaltung in Zeiten des Coronavirus stattfinden kann, entweder bei den Organisatoren selbst oder bei der Gesellschaft der Konferenz-Location. Während in anderen Staaten wie der Schweiz oder Frankreich bereits vor über einer Woche ein Erlass ausgegeben worden war, Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern behördlich zu untersagen, und in Österreich mittlerweile Events mit mehr als hundert Besuchern untersagt sind, ist die Situation in Deutschland bislang gemischt. Länder wie Bayern und Nordrhein-Westfalen gehen seit gestern den restriktiven Kurs für Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern, andere Länder sind mit so einem Erlass bislang noch zurückhaltend. Wobei die Forderungen einiger Politiker mittlerweile in die Richtung gehen, einen einheitlichen Kurs für ganz Deutschland zu fahren. (ane)