Cracken für die Revolution

Eine modifizierte Android-App versendet heimlich SMS, um an die Revolution in Tunesien zu erinnern. Die App installiert einen Dienst, der Links an alle Kontakte schickt.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Hacktivisten haben eine manipulierte Version einer beliebten Gebetskompass-App für Android ins Netz gestellt, die heimlich SMS mit Links zu politischen Botschaften verschickt, wie Symantec berichtet. Die App installiert hierzu einen Dienst, der ein zufällig ausgewähltes Link zu einem von 18 ausgewählten Forenbeiträgen an alle Kontakte im Adressbuch des infizierten Handys verschickt. Der Inhalt der Beiträge ist stets der gleiche: Sie würdigen den verstorbenen Gemüsehändler Mohamed Bouazizi, dessen Selbstverbrennung im vergangenen Jahr als Auslöser der Revolution in Tunesien gilt.

Stellt die App fest, dass sie auf einem Smartphone in Bahrain installiert ist, versucht sie zudem ein PDF-Dokument herunterzuladen, in dem sich eine Untersuchungskommission mit der Verletzung von Menschenrechten beschäftigt. Laut Symantec wurde die manipulierte Version ausschließlich in Foren verteilt, die sich mit dem Nahen Osten befassen. Die über den Android Market verteilte Version ist nicht betroffen.
(rei)