Craig Barrett zum Abschied: Langweilt Eure Kinder nicht!

Die Keynote zum Auftakt des IDF hat der bisherige Intel-Chef Craig Barrett auch als Abschiedsrede an die Entwickler genutzt. Er hofft, dass der Konzern weiter auf den bewährten Technologiepfaden der Halbleiterphysik wandeln werde.

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Von
  • Erich Bonnert

Innovationen sind der notwendige Treibstoff -- nicht nur für Unternehmen sondern ganze Gesellschaften, befand Intel-Chef Craig Barrett zu seinem Abschied vom der Leitung des Unternehmens. Seine Industry Keynote zum Auftakt des Intel Developer Forum (IDF) war gleichsam seine Abschiedsrede an die Entwickler. "Ich verlasse Intel nicht, mache aber Jüngeren Platz." Sein Konzern werde auf den bewährten Technologiepfaden der Halbleiterphysik weiter wandeln. "Innovieren und integrieren -- so machen wir das seit über 30 Jahren," sagte er mit Blick auf die Multicore-Technologie in Intels Prozessoren. Und das Mooresche Gesetz werde auch in Zukunft dabei helfen.

Er selbst wolle sich stärker sozial relevanten Aufgaben widmen, wie der Förderung von Aus- und Weiterbildung. Seit Jahren engagiert sich der frühere Stanford-Professor dafür, mehr Kinder und Jugendliche für Ingenieurs- und Wissenschaftsdisziplinen zu interessieren. Nur wenn diese Felder interessant und innovativ seien, könne man den Nachwuchs gewinnen.

Mit Burt Rutan, dem ersten privat finanzierten Astronauten der Welt, holte er sich eine Gallionsfigur für kommerzielles Engagement in der Wissenschaftsförderung auf das Podium. Raketenbauer und Raumfahrer Rutan glaubt an kommerziellen Flugverkehr ins All für Besserverdienende in den nächsten fünf Jahren -- er rechnet mit Preisen unter 40.000 US-Dollar in zehn Jahren. Die staatliche Raumfahrt habe seit Jahrzehnten keine Innovationen erbracht und vor allem den potentiellen Nachwuchs nur gelangweilt, behauptete der Flugpionier. Die Entwicklung der nächsten Jahre jedoch, insbesondere auch außerhalb der USA, werde aus heutigen Schülern und Studenten eine Generation von Weltallentdeckern machen.

So lautete auch Barretts Appell zum Abschied: "Langweilt die Kinder nicht. Macht die Technikerkarriere in Amerika wieder interessant." Selbst einen Seitenhieb auf die Finanzpolitik seines Landes konnte er sich nicht verkneifen: Die Entlohnung mit Aktienoptionen dürfe für an der Börse notierte Unternehmen nicht durch Bilanzregulierung verwässert werden. (Erich Bonnert) / (thl)