Crashtest: Wie Igel-Attrappen helfen, Mähroboter sicherer zu machen
Jedes Jahr überfahren Rasenmähroboter hunderte Igel. Ein Team aus Tierschutz, Industrie und c't entwickelt Igeldummies, um die Tiere zu schützen.
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Hunderte, wenn nicht tausende Igel werden jedes Jahr alleine in Deutschland von Rasenmähroboter überfahren. Die Kundschaft würde durchaus gerne Rasenmähroboter kaufen, die Igel erkennen und ihnen ausweichen; die Hersteller würden das ihren Mähern gerne beibringen – und wir beim Computermagazin c't würden das gerne testen. Doch dazu braucht man Igel-Attrappen, ähnlich wie man Crashtest-Dummys benötigt, um Autounfälle zu simulieren – aber Igel-Crashtest-Dummys gab es bisher nicht.
Das Team aus c’t, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin und der Crashtest-Spezialfirma CTS aus Münster entwickelt solche Igel-Attrappen. Dieses Video zeigt, wie vielversprechend der erste Probelauf mit den aktuellen Igel-Prototypen verlaufen ist.
Videos by heise
PrĂĽfverfahren normieren
Ziel des Projekts sind normierte Igeldummys samt Prüfverfahren. Die Hersteller der Mähroboter könnten die Dummys kaufen und den Igelschutz ihrer Geräte in diesem vergleichbaren Verfahren nachweisen. Und Magazine wie wir hätten die Möglichkeit, das im gleichen Verfahren mit den gleichen Igeldummys zu überprüfen.
Das IZW dokumentiert bundesweit Fälle, in denen Igel von Gartengeräten verletzt werden – mehrere Hundert pro Jahr, die Dunkelziffer dürfte jedoch viel höher liegen. Schon kleine Schnitte über den Augen sind etwa lebensgefährlich für die Igel, weil sie sich nicht sauberlecken und am Parasitenbefall sterben können. Ein abgetrennter Vorderlauf ist ebenfalls ein Todesurteil, selbst wenn die Wunde verheilt, weil die Igel dann nicht mehr nach Beute graben können und verhungern.
(jow)