Creative kündigt Neuauflage seines Spiele-Surround-Standards EAX an

Mit EAX Advanced HD 5.0 sollen Spieler noch stärker ins Spielgeschehen eingebunden werden. So soll die Sprache jedes Spielers nun in die Geräuschkulisse eingewoben werden.

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Von
  • Nico Jurran

Im Zusammenhang mit seinem neuem Audio-Prozessor X-Fi hat Sound-Spezialist Creative auch EAX Advanced HD 5.0 angekündigt, mit dem Spieler noch stärker ins Spielgeschehen eingebunden werden sollen. Dafür sollen beim neuen "Environment Occlusion" nicht nur wie bisher die Geräusche von Quellen außerhalb der aktuellen Umgebung des Spielers in die Soundberechnungen einbezogen werden. Vielmehr will man auch die Umgebung dieser Quellen selbst beachten. Ein Geräusch, das beispielsweise von einer angrenzenden Höhle in den Saal mit dem Spieler dringt, soll demnach anders klingen als eines von einem freien Feld. Ob sich dies allerding tatsächlich im Spiel heraushören lässt, wird sich freilich erst noch zeigen müssen. Ebenso werden erst Hörtests Aufschluss darüber geben können, ob es einen Unterschied macht, dass bei "EAX FlexiFX" nun vier statt bisher drei Umgebungen gleichzeitig berechnet werden können und dass der X-Fi-Chip bis zu 128 3D-Quellen gleichzeitig verwaltet.

Interessanter erscheint da "EAX Voice": Daddelten LAN-Spieler bislang zwar in einer künstlich geschaffenen Sound-Welt, wurden ihre über die Mikrofone an ihren Headsets eingespeisten Stimmen aber schlichtweg über die Geräusche gelegt. Mit EAX Voice soll die Sprache jedes Spielers nun jedoch in die Geräuschkulisse des Games eingewoben werden. Im Ergebnis bedeutet dies einerseits, dass der Spieler seine eigene Stimme und die seiner Mitstreiter passend zur Umgebung wahrnimmt -- beispielsweise mit starkem Hall oder gedämpft durch einen Gegenstand, der sich zwischen der Spielfigur des Sprechers und der eigenen Spielfigur befindet.

Doch Creative will die neue Funktion auch einsetzen, um die bisherigen Spielgewohnheiten bei Multi-Player-Games komplett umzukrempeln: So ist es bislang üblich, dass sich Gamer stets in voller Lautstärke hören, selbst wenn sich ihre Spielfiguren in entgegengesetzten Ecken der Spielewelt befinden. Mit EAX Voice soll die Lautstärke der Stimmen der Mitspieler jedoch automatisch der jeweiligen Spielsituation angepasst sein: Nur wer nebeneinander steht, soll sich gut hören können. Stehen die Spielfiguren hingegen weit voneinander entfernt, können sich die Spieler nicht hören -- oder müssen eben schreien. Letzteres soll wiederum für neue Aspekte sorgen, da der schreiende Spieler wiederum eventuell von Mitgliedern der gegnerischen Mannschaft gehört wird. Als Spielelement genutzt, soll künftig die bisherige Aufteilung in Gruppen mit jeweils abgeschotteter Kommunikation entfallen. Damit dies für alle Kombatanten perfekt funktioniert und es zu keiner Chancenungleichheit kommt, weil einige Spieler alle Gegner hören können, dürfte es aber wohl von Nöten sein, dass alle Mitspieler mit Creative-Sound-Hardware spielen -- was durchaus im Interesse des Herstellers sein dürfte.

Zusammen mit der CMSS-3DHeadphone-Technik des X-Fi-Soundchips sollen auf LAN-Partys schließlich ganze künstliche Audio-Welten geschaffen werden, bei denen der Spieler den Eindruck haben soll, dass die Stimmen der Mitspieler eben genau dort positioniert sind, wo sich auch deren Figuren befinden. Auch hier dürfte Creative damit werben, dass Spieler mit X-Fi-Hardware einen Vorteil haben, wenn es darum geht, die Position der Gegner zu erkennen. Dazu passt, dass man mit dem neuen Soundchip auch Hardcore-Gamer ansprechen will, denen es auf jedes Frame ankommt. So erzeugte die Audiowiedergabe mit eingebauter X-Fi-Karte bei Nutzung aller Effekte in Testspielen keine nennenswerte CPU-Last. (nij)