Crew-6 gestartet: Vier Astronauten unterwegs zur Internationalen Raumstation

In der Nacht zum Donnerstag sind von Florida vier Raumfahrer zur ISS gestartet. Dort sollen sie etwa 24 Stunden nach dem Start ankommen.

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Los geht's zur ISS

(Bild: NASA/Joel Kowsky)

Lesezeit: 2 Min.

Mit einem Raumschiff des US-Unternehmens SpaceX sind am Donnerstagmorgen vier Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Crew-6 – als sechste auf einem Regelflug mit einer Crew Dragon geschickte Besatzung – soll dort in der Nacht zum Freitag ankommen, teilte die NASA mit. Bill Nelson, der Chef der US-Weltraumagentur, gratulierte den beteiligten Teams und sprach von einer erneut geschichtsträchtigen Mission. Die von einem Privatunternehmen für die NASA durchgeführten bemannten Flüge zur ISS seien ein Beweis dafür, "dass amerikanische Erfindungsgabe und Führungsstärke im Weltraum der gesamten Menschheit zugutekommen". Der Start hatte bereits am Montag erfolgen sollen, musste aber wegen eines technischen Problems verschoben werden. Jetzt lief offenbar alles reibungslos.

An Bord der Raumkapsel sind die US-Amerikaner Stephen Bowen und Warren Hoburg, der Russe Andrej Fedjajew und Sultan al-Nijadi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Während es für Hoburg, Fedjajew und al-Nijadi jeweils der erste Flug in den Weltraum ist, war Bowen schon Teil von drei Missionen eines Space Shuttles. Insgesamt war er dabei 40 Tage im Weltraum, davon über 47 Stunden im Weltraumanzug außerhalb seines Shuttles. Er ist jetzt Kommandeur der Crew-6, die auf der ISS von Sergej Prokopjew, Dmitri Petelin, Frank Rubio, Nicole Mann, Josh Cassada, Koichi Wakata und Anna Kikina erwartet wird. Mann, Cassada, Wakata und Kikina – die Crew-5 – sollen dann in wenigen Tagen zur Erde zurückkehren. Für die Crew-6 sind laut NASA hunderte Experimente geplant.

Der Flug der Crew-6 folgt wenige Tage nach dem Start einer unbemannten russischen Sojus-Kapsel zur ISS. Die dient als Ersatzraumschiff für Sergej Prokopjew, Dmitri Petelin und Frank Rubio. Das Raumschiff, mit dem die drei zur ISS geflogen waren, wurde durch ein Kühlmittelleck im Dezember irreparabel beschädigt und soll ohne Besatzung zur Erde zurückkehren. Die Mission der drei verlängert sich dadurch. Insgesamt unterstreichen die Vorgänge der vergangenen Wochen, dass die Zusammenarbeit zwischen der NASA und der russischen Weltraumagentur Roskosmos weiterhin klappt. In den meisten anderen Bereichen wurden Kooperationen nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beendet.

(mho)