Cross-Plattform-Entwicklung: Flutter 3.3 erlaubt globale Textauswahl

Das Release ermöglicht eine globale Textselektion per Wischgeste und arbeitet weiter an der Integration des Material Design 3. Dart erreicht Version 2.18.

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(Bild: Drakuliren / Shutterstock.com)

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Google hat sein Cross-Plattform-Framework Flutter mit Version 3.3 versehen. Seit dem Major Release 3.0 sind drei Monate vergangen, und in der Zwischenzeit sind über 5.600 Merge Requests eingeflossen. Die neue Version bringt unter anderem Performanceverbesserungen, einen aktualisierten Umgang mit Text und Neuerungen für Flutter Web und Desktop.

Wie üblich erreicht zeitgleich die ebenfalls von Google entwickelte Programmiersprache Dart, die hinter dem Framework steht, eine neue Version. Dart 2.18 arbeitet vor allem an der Interoperabilität mit Objective-C und Swift. Zudem hat das Unternehmen Auth0 ein neues Flutter SDK zur Verwendung mit dem gleichnamigen Authentifizierungsdienst veröffentlicht.

Flutter 3.3 bringt die Möglichkeit der globalen Auswahl von Text. Bisher wies Flutter laut dem Entwicklungsteam ein unerwartetes Verhalten auf, wenn Nutzer versuchten, Text zu markieren. Das in einer traditionellen Webanwendung übliche Auswählen verschiedener Webelemente mithilfe einer einzigen Wischgeste war in einer Flutter-Anwendung nicht ohne weiteres möglich.

Das neue SelectableArea-Widget schafft Abhilfe: In jedem Kindelement des Widgets ist die Auswahlfunktion aktiviert. Das neue Feature können Entwicklerinnen und Entwickler nutzen, indem sie den Route Body, beispielsweise Scaffold, mit dem neuen Widget wrappen. Weitere Informationen sind in der API-Dokumentation zu finden.

Flutter 3.3: Mit einer einzigen Wischgeste lässt sich dieser mehrzeilige Text wie erwartet markieren.

(Bild: Google)

Als eine weitere Neuerung vermeldet das Flutter-Team, dass es zusätzliche Komponenten des Material Design 3 zu Flutter migriert hat. Diese Designsprache hat Google Ende 2021 eingeführt und verwendet sie beispielsweise in seinem E-Mail-Dienst Gmail. Updates gibt es unter anderem für die Komponenten IconButton, Chip und große und mittlere Varianten von AppBar.

Flutter 3.3 präsentiert Chip-Elemente im Material Design 3.

(Bild: Google)

Anbindung an Visual Studio Code besteht durch die Flutter Extension. Sie lässt nun in einem Schritt das Hinzufügen mehrerer Dependencies zu. Dazu steht die neue Option Dart: Add Dependency bereit. Dependencies lassen sich dann durch ein Komma separieren.

Wie bereits mit Flutter 3.0 angekündigt, war dort zum letzten Mal Support für 32-Bit-iOS-Geräte sowie für die iOS-Versionen 9 und 10 enthalten. Im stabilen Release des 4. Quartals 2022 soll zudem der Support für macOS 10.11 und 10.12 entfallen, was eine Mindestversion von 10.13 High Sierra bedeutet. Flutter lässt sich unter Windows, macOS, Linux und ChromeOS installieren.

Alle weiteren Informationen zu Version 3.3 teilt das Entwicklungsteam in einem Blogeintrag mit.

Die zeitgleich erschienene Programmiersprache Dart 2.18 bringt als Preview-Feature Interoperabilität mit den Sprachen Objective-C und Swift mit. Dart kann nun in den beiden Programmiersprachen geschriebenen Code aufrufen, der gewöhnlich für APIs auf macOS- und iOS-Plattformen zum Einsatz kommt. Diese Interoperabilität soll in jeder Anwendung funktionieren, von der CLI-App über Backend-Code bis hin zu einem Flutter-UI.

Zudem bringt Dart 2.18 eine verbesserte Typinferenz, die präziseren Dart-Code ermöglichen soll, und hält Breaking Changes bereit. Unter anderem stellt die Dart Virtual Machine (VM) beim Beenden die initialen Terminal-Einstellungen nun nicht wieder her. Dafür sind im neuen Release Programme verantwortlich, die die Stdin-Einstellungen lineMode und echoMode verändern.

Auch die Neuerungen in Dart 2.18 beschreibt ein Blogeintrag.

Wie das Unternehmen hinter der Authentifizierungsplattform Auth0 verkündet, hat es ein neues Auth0 Flutter SDK ins Leben gerufen. Das argentinische Start-up Auth0 bietet Identitätsmanagement-Anwendungen für Unternehmen und wurde im letzten Jahr vom Konkurrenten Okta akquiriert.

Das Auth0 Flutter SDK soll für einen sicheren Zugang zu iOS- und Android-Apps sorgen und basiert auf den bestehenden Libraries Auth0.Android und Auth0.swift. Um das SDK zu verwenden, müssen Nutzer mindestens das Flutter SKD 3.0 sowie Dart 2.17 verwenden. Die weiteren aktuellen Anforderungen sowie eine Startanleitung finden Interessierte auf GitHub.

Ein Auth0-Blogeintrag informiert über die Hintergründe und Verwendung des neuen SDK.

(mai)