Cross-Plattform-Entwicklung: Qt 6.5 bringt gRPC und neue grafischen Effekte

Neben einem neuen Modul für gRPC hat das LTS-Release ein Modul und einen Editor für Effekte sowie Anpassungen für iOS, Android, macOS und Windows an Bord.

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(Bild: Andrey Suslov/Shutterstock.com)

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Inhaltsverzeichnis

Gut drei Monate nach der ersten Beta ist das Cross-Plattform-Framework Qt 6.5 erschienen. Das Release bringt die neuen Module Qt Grpc, Qt Location und Qt Quick Effects mit. Außerdem gibt es plattformspezifische Ergänzungen für die Darstellung auf iOS, Android und Windows.

Die aktuelle Version liegt im Zeitplan der halbjährigen Releases: Im Oktober 2022 hatte Qt 6.4 die lange erwartete Anbindung an WebAssembly mitgebracht. Qt 6.5 ist das zweite LTS-Release (Long-term Support) der 6.x-Serie nach dem im Oktober 2021 veröffentlichten Qt 6.2. Allerdings gilt der erweiterte Support seit Version 5.15 nur noch für kommerzielle Releases, nachdem die Qt Company Anfang 2020 einige Bedingungen angepasst hatte.

Der Neuzugang Qt Quick Effects bietet vorgefertigte grafische Effekte, die sich kombinieren lassen. Das Modul ersetzt Qt Graphical Effects aus Qt 5 und soll dabei flexibler und performanter sein. Das neue Tool Qt Quick Effect Maker ist eine Kombination aus einem Code-Editor und einer grafischen Oberfläche zur Bearbeitung der Knoten.

Qt Quick Effect Maker ist ein hybrider Editor für das Design und den Code.

(Bild: Qt Company)

Ferner gibt es Ergänzungen bei Qt Quick 3D, das neuerdings automatisch die Detailtiefe für Modelle anpasst, um weiter entfernte vereinfacht darzustellen. SceneEnvironment kennt zusätzliche Effekte wie QtQuick3D::Fog zum Darstellen von Nebel.

Das Modul Qt Grpc dient der Kommunikation über Googles Framework gRPC für Remote Procedure Calls (RPC). Es enthält zusätzlich das Modul Qt Protobuf, um Qt-Klassen aus Dateien im Protocol-Buffers-Format zu erstellen und die Inhalte zu serialisieren beziehungsweise zu deserialisieren. Qt Grpc nutzt die aus den Servicebeschreibungen generierten Klassen, um über gRPC zu kommunizieren.

Qt Location fehlte bisher noch bei der langwierigen Migration der Module aus Qt 5 nach Qt 6 seit dem Wechsel auf die jüngste Hauptversion im Dezember 2020. Mit dem ursprünglich für Anfang 2022 geplanten Modul lassen sich Kartendaten für standortbezogene Dienste integrieren und in Qt-Quick-Anwendungen rendern.

Das Modul Qt Location dient dazu, Karten mit Routen darzustellen.

(Bild: Qt Company)

Qt 6.5 kennt zwei Arten von Landkarten: Map stellt sie ohne interaktive Funktionen dar, und die neu eingeführte MapView bietet Funktionen wie Zoomen und Verschieben. Sie ersetzt die MapGestureArea aus Qt 5.x.

Sowohl Qt Grpc als auch Qt Location sind in Qt 6.5 als technische Preview gekennzeichnet.

Das Release bringt einige Ergänzungen beim Theming. Unter Windows können User nun den Dark Mode einstellen. Allerdings muss die Anwendung ihn explizit genehmigen, damit es keine Darstellungsprobleme gibt, wenn die Applikation feste Farbvorgaben verwendet oder helle Hintergründe erwartet.

Qt-6.5-Anwendungen können unter Windows den Dark Mode erlauben.

(Bild: Qt Company)

Die Qt Company hat zudem den iOS-Style für die Qt Quick Controls fertiggestellt und dabei auch zahlreiche UI-Elemente implementiert, die iOS nicht nativ kennt. Unter macOS sind QMessageBox und QErrorMessage dafür neuerdings mit nativen Dialogen umgesetzt. Für Android setzt Qt 6.5 nun den Material Style nach Googles Vorgaben für Material 3 um.

Weitere Neuerungen wie die interaktiven Funktionen in der TableView von Qt Quick lassen sich dem Qt-Blog entnehmen.

(rme)