Cross-Plattform-Framework: Qt schraubt an den kommerziellen Lizenzen

Künftig wird es nur noch vier kommerzielle Pakete geben, und eine wesentliche Einschränkung des Abomodells entfällt mit den neuen Bedingungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen

(Bild: Natee Photo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Qt Company hat Änderungen an den kommerziellen Lizenzen für das Qt Framework angekündigt. Das Modell wird mit vier grundlegenden Paketen insgesamt einfacher. Außerdem fällt eine Einschränkung weg, die seit der Umstellung auf das reine Abomodell für Unmut bei den Kunden gesorgt hat: Künftig dürfen Unternehmen auch nach dem Kündigen ihres Abonnements weiter ihre Qt-basierten Anwendungen vertreiben.

Vor zwei Jahren gab es einige grundlegende Änderungen an den Lizenzbedingungen und dem Vertriebsmodell des Qt Frameworks. Zunächst kündigte die Qt Company im Januar 2020 an, die LTS-Versionen (Longt-term Support) mit langfristigem Support künftig nur mehr für zahlende Kunden zu veröffentlichen.

Seit der Veröffentlichung von Qt 6 Ende 2020 ist die kommerzielle Variante des Cross-Plattform-Frameworks nicht mehr mit einer dauerhaften Lizenz, sondern nur noch im Abonnement verfügbar. Dabei wiesen die Bedingungen explizit darauf hin, dass Unternehmen nach Ablauf der Lizenz die mit Qt erstellte Software nicht weiter vertreiben dürften. Das konnte für einige Unternehmen durchaus ein Fallstrick werden.

Diese Passage entfällt in der frisch angepassten Version 4.4 des Qt License Agreement. Die Qt Company beteuert, dass sie mit der Einschränkung lediglich sicherstellen wollte, dass mit dem Framework erstellte Anwendungen stets die jüngsten Sicherheits-Patches mitbrächten. Aufgrund des Kunden-Feedbacks heben die neuen Lizenzbedingungen die Einschränkungen jedoch auf.

Das Qt Framework steht ab sofort in vier Varianten zur Verfügung und ist weiterhin ausschließlich im Abonnement erhältlich. Grundsätzlich gibt es zunächst eine Unterteilung in Qt for Application Development für die Softwareentwicklung und Qt for Device Creation für Unternehmen, die Endgeräte mit dem Framework entwickeln. Beide Pakete gibt es jeweils in den Varianten Professional und Enterprise mit unterschiedlichem Funktionsumfang.

Die weiter oben stehenden Varianten erweitern die Funktionen der jeweils darunter stehenden.

(Bild: Qt Company)

Eine detaillierte Aufführung der Pakete und ihrer jeweiligen Funktionen finden sich auf der Seite zur Preisstruktur.

Die kommende dritte Hauptversion von Qt Design Studio wird ebenfalls zwei unterschiedliche kommerzielle Lizenzen anbieten, die als Professional und Enterprise abgestuft sind. Erstere enthält im Wesentlichen den Funktionsumfang des aktuellen Qt Design Studio 2.3, allerdings ohne die Anbindung an Werkzeuge von Drittherstellern. Zum Enterprise-Paket gehören die Plug-ins zum Importieren von Grafiksoftware wie Adobe XD, Sketch, Figma, Blender oder Maya. Die Lizenz für Qt Design Studio 3 Professional ist Bestandteil aller kommerziellen Qt-Framework-Pakete und von Qt Creator 6.

Weitere Details lassen sich dem Qt-Blog entnehmen. Die Preise für die monatliche Lizenz beginnen bei 302 US-Dollar im Monat für eine jährliche Zahlweise. Für einen Support jenseits der Installation ist bereits die Enterprise-Variante erforderlich, die mit 329 US-Dollar monatlich knapp zehn Prozent teurer ist.

(rme)