Mac-Studio-SSDs: Liefert ein Kickstarter-Projekt mehr Speicher?

Apple ermöglicht es nach wie vor nicht, seine Workstation Mac Studio mit neuen SSDs aufzurüsten. Mit Nutzerhilfe soll sich das nun ändern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Studio-Drive-Prototyp noch ohne Speicher

Studio-Drive-Prototyp noch ohne Speicher: Ein Versuch, Apple ein Schnippchen zu schlagen.

(Bild: Polysoft Services)

Lesezeit: 2 Min.

Profi-Rechner zeichnen sich normalerweise dadurch aus, dass sie nachträglich erweitert werden können. Bei Apples kompakter Workstation, dem Mac Studio, ist das nicht der Fall: Weder RAM noch SSD können nachträglich verändert werden, die Hardware bleibt stets wie gekauft. Während sich das beim RAM aufgrund des SoC-Aufbaus wohl eher nicht ändert, könnte sich die Situation bei den SSDs verbessern. Denn grundsätzlich ist der integrierte Flash-Speicher beim Mac Studio nicht verlötet. Allerdings hat Apple Hürden eingebaut, die Third-Party-SSDs zunächst verhindern. Ein neues Crowdfunding-Projekt versucht nun, dies zu ändern.

Die Macher von Polysoft Services konnten am Dienstag ihr Funding-Ziel von 18.900 Euro für das sogenannte Studio Drive überschreiten – bei bislang allerdings nur 25 Unterstützern. Einen Monat läuft das Kickstarter-Projekt noch. Die fertigen SSDs, die verkauft werden sollen, könnten bis zu 8 TByte (dann in Form zweier SSD-Karten) umfassen. Für Early-Bird-Käufer liegen die Preise zwischen 399 Euro (2 TByte) und 899 Euro (8 TByte). Für 149 Euro kann man zudem das notwendige Board erstehen, auf das man dann aber den NAND-Flash-Speicher noch löten muss – das ist nur etwas für (weit) Fortgeschrittene.

Um das Studio Drive zu entwickeln, hat Polysoft Services zunächst ein Reverse-Engineering einer Apple-SSD vorgenommen. An dem Vorhaben war auch der bekannte Bastler Dosdude1 beteiligt. An NANDs werden TLC-Riegel von Kioxia und Hynix verwendet. Polysoft Services war selbst einst ein von Apple zugelassener Serviceanbieter, verließ das Programm allerdings 2022 freiwillig, um auch Board-Level-Repair anzubieten.

Probleme mit der Serialisierung der SSDs durch Apple soll es nicht geben, zudem wurde eine Overvoltage-Protection integriert, die vor Datenverlust schützen soll, der frühere Hacks dieser Art plagte. Das Projekt will erste Riegel im Januar ausliefern – natürlich komplett außerhalb Apples Garantierahmen. Der Einbau ist für geübte Bastler relativ einfach, notwendiges Material wird mitgeliefert.

Polysoft Services betont seine eigene Erfahrung – das Unternehmen ist laut eigenen Angaben seit 40 Jahren im Geschäft. Nutzer der bisherigen Prototypen seien zufrieden und die SSDs liefen "seit Monaten" ohne Probleme. Dennoch ist dies natürlich ein großer Eingriff in das System, der bei Produktions-Macs wohlüberlegt sein sollte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)