Crowdstrike-Debakel: 97 Prozent der Computer sollen wieder laufen

Ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike legte​ rund 8,5 Millionen Computer lahm. Ein Großteil davon läuft nach einer Woche wieder.

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Logo des Sicherheitsanbieters CrowdStrike vor einem Bildschirm mit  abgestürztem Windows und Blue Screen im Hintergrund.

Viele Rechner laufen eine Woche nach dem Crowdstrike-Ausfall wieder.

(Bild: Below the Sky/Shutterstock.com)

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Der Großteil der vom fehlerhaften Update des Sicherheitsanbieters Crowdstrike am vorvergangenen Freitag betroffenen Computer soll wieder laufen, sagt die Softwarefirma. 97 Prozent der weltweit kollabierten Rechner seien wieder einsatzfähig, betont Crowdstrike auf seiner Website. Zugleich bedeutet das, dass rund 250.000 Computer immer noch lahmgelegt sein dürften.

CrowdStrike-Fiasko – weltweite IT-Ausfälle

Der Chef des IT-Sicherheitsspezialisten, George Kurtz, versicherte in einem Beitrag beim Karrierenetzwerk LinkedIn, die Firma werde nicht ruhen, bis alle Computer wiederhergestellt seien. Crowdstrike stellte inzwischen fest, dass die Test-Mechanismen bei dem Software-Update am Freitag vergangener Woche eine fehlerhafte Datei durchließen, die dann Windows-Rechner abstürzen ließ. Nach Schätzungen des Windows-Entwicklers Microsoft waren etwa 8,5 Millionen Computer betroffen. Besonders stark waren die Folgen im Luftverkehr zu spüren, aber auch einige Supermärkte, Krankenhäuser, Banken und Fernsehsender hatten Probleme.

Die Test-Systeme von Crowdstrike werden nun verbessert, verspricht der Anbieter. Updates sollen künftig gestaffelt ausgespielt werden, damit eventuelle Probleme nicht sofort alle Kunden treffen. Ein Vorgehen, das in anderen Prozessen auch in dem Unternehmen bereits Standard ist und zuletzt Fragen aufwarf, wieso Crowdstrike an dieser Stelle darauf verzichtete. Für eine Wiedergutmachungs-Aktion erntete das Unternehmen mitunter Spott, da es Essensgutscheine verteilte, die schon kurze Zeit später nicht mehr einlösbar waren.

Das fehlerhafte Update zieht enorme wirtschaftliche Verluste nach sich. Nach Schätzungen der auf Cloud-Server spezialisierten Versicherung Parametrix liegt der finanzielle Schaden allein bei den Fortune-500-Firmen in den USA bei 5,4 Milliarden US-Dollar (rund 5 Milliarden Euro). Microsoft selbst ist in dieser Schätzung nicht enthalten, dafür aber große Technologie-Unternehmen wie IBM, Alphabet und Salesforce. Die US-Fortune-500 seien ein wichtiger Motor der Weltwirtschaft und ein zuverlässiger Indikator für die Auswirkung auf den Gesamtmarkt, erklärt die Versicherung ihren Fokus auf die Liste. Am stärksten betroffen sei der Gesundheitssektor, in dem Krankenhäuser etwa Operationen absagen mussten, gefolgt von Banken und Fluggesellschaften.

(are)