Cyber-Kalifen greifen das US-Zentralkommando an

Twitter- und YouTube-Konten des US-Zentralkommandos der Streitkräfte (CENTCOM) sind von Anhängern des Islamischen Staates (IS) kurzzeitig gekapert worden. Bei dem Angriff handele es sich lediglich um Cyber-Vandalismus, betont das Pentagon.

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Cyber-Kalifen greifen das US-Zentralkommando an

Der CENTCOM-Account ist nicht das erste Twitter-Konto, das den IS-Hackern zum Opfer fällt: Auch ein US-Lokalsender wurde eine Woche zuvor auf ähnliche Weise angegriffen.

(Bild: Reddit)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Das Twitter-Konto und der YouTube-Kanal des Zentralkommandos der US-Streitkräfte (CENTCOM) wurden in der Nacht zum Dienstag kurzzeitig gekapert. Die Twitter-Präsenz ist mittlerweile wieder hergestellt, der YouTube-Account ist momentan gesperrt. Bei den Angreifern scheint es sich um Anhänger der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat (IS bzw. ISIS) zu handeln.

Auf dem Twitter-Konto prangerte zuweilen die Aufschrift "Cyber Caliphate" und über den Account verbreitete Nachrichten sicherten ISIS-Kämpfern Unterstützung zu. "ISIS ist schon da, wir sind in euren Rechnern", hieß es als Drohung gegenüber den US-Streitkräften. Die Angreifer veröffentlichten außerdem Links zu angeblich vertraulichen Dokumenten der US-Armee. Viele dieser Dokumente sollen aber vorher schon an anderer Stelle zugänglich gewesen sein, einige sind anscheinend gar nicht als vertraulich eingestuft. Auch eine Liste mit Namen und Anschriften hochrangiger US-Militärs wurde über Twitter verteilt.

Das Pentagon bestätigte den Angriff, teilte aber mit, dass keine weitere Gefahr bestünde. Nicht die Systeme des Militärs, sondern die von Twitter seien gehackt worden. Es handele sich lediglich um "Cyber-Vandalismus", so der wiederhergestellte CENTCOM-Account auf Twitter. Es liegt nahe, dass die Angreifer durch Spear-Fishing oder Social Engineering an die Passwörter für die Konten gelangt sind. Ein Angriff auf die Systeme des Pentagon oder auf die von US-Militärbasen, wie von den IS-Hackern angekündigt, stellt eine weitaus größere Herausforderung dar. (fab)