Cyberangriff auf Fachhochschule Münster gefährdet anstehende Prüfungsphase

Die IT-Systeme der FH Münster sind aufgrund eines "großen Sicherheitsproblems" gestört. Der Zugang per Internet ist seit Tagen abgeschaltet.

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Fachhochschule Münster

FH Münster

(Bild: CC BY-SA 4.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Fachhochschule Münster ist Ziel eines Cyberangriffs, der zur Abschaltung etlicher Systeme und des externen Zugangs geführt hat. Die normale Website der FH (fh-muenster.de) ist bereits seit zwei Tagen nicht mehr erreichbar. Besucher werden auf eine einfache Webseite (meinefh.de) weitergeleitet, auf der die FH laufend über den aktuellen Stand der nach eigenen Angaben "großen IT-Sicherheitsprobleme" informiert.

Demnach wurden am frühen Dienstagnachmittag, dem 21.6.2022, alle mit dem Internet verbundenen Systeme der Hochschule abgeschaltet. Im Laufe des gestrigen Tages erklärte die FH dann, dass "die aktuellen IT-Probleme die anstehende Prüfungsphase beeinträchtigen werden". Vor wenigen Stunden hieß es, dass die IT-Systeme in den Gebäuden der Hochschule weiter laufen und die Systeme wie die Website sowie nahezu alle Programme in allen Gebäuden der FH Münster funktionieren.

Der externe Zugang ist allerdings weiterhin nicht möglich, was etwa Videokonferenzen mit FH-eigenen Konten von außerhalb ausschließt. Das eigene Videokonferenzsystem steht innerhalb der Hochschule allerdings zur Verfügung.

Die FH Münster arbeitet nach eigenen Angaben mit Unterstützung des zuständigen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und eines IT-Security-Dienstleisters an Lösungen dieser Sicherheitsprobleme. Eine Strafanzeige wurde gestellt, sodass die FH aufgrund des laufenden Verfahrens keine Aussagen zu den Angreifern und deren Vorgehensweisen machen wolle.

Gegenüber einer Zeitung bestätigte eine Sprecherin der FH Münster den Hacker-Angriff. Der IT-Sicherheitsbeauftragte der Hochschule erklärte laut der "Westfälischen Nachrichten", dass die Cyberattacke frühzeitig entdeckt wurde. Am Montag wäre demnach die Erkenntnislage so gravierend gewesen, dass sich Präsidium und IT-Experten der FH für eine Abschaltung entschieden haben.

Solange noch unklar ist, wann die Probleme gelöst werden, könnten auch Präsenz- und Online-Prüfungen der Hochschule gefährdet sein. Die Sprecherin der FH erklärte, dass aktuell noch keine Prüfung abgesagt werden musste. Für die anstehenden Prüfungen arbeite man an Lösungen. Betroffene sollen weiterhin über meinefh.de informiert werden.

Cyberangriffe auf Hochschulen in Deutschland sind nicht neu. Vor einem Jahr etwa wurden IT-Dienste der TU Berlin angegriffen, sodass einige Angebote der Technischen Universität nicht oder nur eingeschränkt verfügbar waren. Nach dieser Ransomware-Attacke rechnete die TU mit monatelangen IT-Einschränkungen. Bereits 2019 war die Uni Gießen offline und lahmgelegt – Cyber-Ermittler wurden eingeschaltet.

(fds)