"Cyberpunk 2077": Investor reicht Klage gegen Entwicklerstudio CD Projekt ein
Nicht nur Spieler sind von "Cyberpunk 2077" enttäuscht: Ein Investor hat nun gegen CD Projekt eine Klage eingereicht. Daraus könnte eine Sammelklage werden.
Ein Investor hat in Los Angeles Klage gegen das polnische Studio hinter "Cyberpunk 2077" eingereicht. Im Vorfeld der Veröffentlichung habe CD Projekt Erwartungen geweckt, die das fertige Produkt nicht einhalte. Dadurch sei Investoren ein finanzieller Schaden entstanden.
CD Projekts Manager hätten falsche und irreführende Aussagen getroffen, schreiben die Anwälte des Investors in der Klageschrift. Das am 10. Dezember veröffentlichte Videospiel sei technisch allerdings in einem derart schlechten Zustand, dass es vor allem auf PS4 und Xbox One praktisch unspielbar sei.
Aufgrund des schlechten technischen Zustandes und der geweckten Erwartungshaltung sei Investoren "signifikanter" Schaden erstanden, argumentieren die Anwälte. Die Aktie des polnischen Spieleunternehmens sackte in den Wochen seit der Veröffentlichung um fast 40 Prozent ab.
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Die Klage gegen CD Projekt ist als Sammelklage angelegt – weitere Aktionäre könnten sich ihr also anschließen, falls sie zugelassen wird. Einem Bericht der New York Times zufolge könnte auch in Polen eine Sammelklage auf CD Projekt zukommen.
Technikprobleme
"Cyberpunk 2077" war am 10. Dezember nach mehreren Release-Verschiebungen und Kontroversen um Arbeitsbedingungen erschienen. Spieler kritisieren neben Bugs und Glitches vor allem Performance-Probleme auf PS4 und Xbox One: Das Spiel läuft auf diesen Konsolen teilweise nur mit Bildraten unter 20 FPS bei niedriger Auflösung. Darüber hinaus kritisieren viele Spieler fehlende Rollenspielelemente.
Im Vordergrund der Beschwerden steht allerdings der technische Zustand des Open-World-Shooters. Nach Rücksprache mit CD Projekt hat sich PS4-Hersteller Sony sogar dazu entschieden, "Cyberpunk 2077" aus dem offiziellen Playstation-Store zu entfernen. Xbox-Hersteller Microsoft ist diesen Schritt nicht gegangen, gewährt allen Käufern genau wie Sony allerdings Rückerstattungen. CD Projekt verspricht, die Probleme in den kommenden Monaten per Patches zu entschärfen.
Laut CD Projekt wurde "Cyberpunk 2077" bisher 13 Millionen Mal verkauft – Rückerstattungen sollen von dieser Zahl schon abgezogen worden sein. Die Verkaufszahlen sind für sich genommen stark, blieben aber hinter den Erwartungen von Analysten zurück.
(dahe)