Cybersecurity in der Cloud: Google kauft Mandiant für 5,4 Milliarden US-Dollar

Google hat die zweitgrößte Übernahme seiner Geschichte angekündigt. Für die Cybersicherheitsfirma Mandiant sollen über 5 Milliarden US-Dollar fließen.

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(Bild: whiteMocca/Shutterstock.com)

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Google übernimmt für 5,4 Milliarden US-Dollar (5 Milliarden Euro) die US-Cybersicherheitsfirma Mandiant. Das teilte Mandiant am Dienstag mit. Der Kauf ist die zweitgrößte Übernahme in Googles Konzerngeschichte und soll der hauseigenen Cloud-Sparte zugutekommen, heißt es. Die Übernahme unterstreiche Googles Ziel, die eigenen Kunden vor jeglicher Art von Bedrohung zu schützen.

Mit dem Schritt kommt Google angeblich auch Microsoft zuvor, der Konkurrent war laut The Information ebenfalls interessiert. Google zeigt sich mit dem Preis von 23 US-Dollar pro Aktie zu einem Aufpreis von mehr als 50 Prozent auf den jüngsten Kurs bereit. Mandiant hieß bis zum vergangenen Sommer FireEye und gilt unter anderem als Entdecker der verheerenden SolarWinds-Cyberattacke.

FireEye hat im vergangenen Jahr Teile seines Geschäfts und den eigenen Namen für 1,2 Milliarden US-Dollar an ein Investmentunternehmen verkauft. Das Geschäft mit den Produkten für Netzwerk-, E-Mail-, Endpoint- und Cloudsicherheit mit weiteren Geschäftsfeldern soll dann von der Symphony Technology Group (STG) unter dem Namen FireEye weitergeführt werden. Digitale Forensik und Incident Response verblieben beim jetzt von Google gekauften Mandiant. Das gleichnamige IT-Sicherheitsunternehmen war 2013 übernommen worden, dessen Gründer Kevin Mandia war CEO von FireEye und steht nun wieder Mandiant vor. Nach dem mehrjährigen Exkurs kehrte Mandiant also zu den eigenen Wurzeln zurück.

Mandiant analysiert Cyberattacken und hilft Unternehmen bei der Gegenwehr. Tätig war die Firma etwa beim Sony-Pictures-Hack. Ende 2020 wurde sie – damals als FireEye – selbst zum Ziel einer schweren Cyberattacke, bei der das Arsenal an Angriffswerkzeugen geplündert wurde. FireEye musste Hunderte Gegenmaßnahmen gegen die eigenen Tools veröffentlichen, um mögliche Betroffene zu schützen. Wenige Tage später machte das Unternehmen dann öffentlich, dass die gleichen Angreifenden auch für eine noch viel weiter reichende Attacke verantwortlich waren: den SolarWinds-Hack. Die jetzt bestätigte Übernahme durch Google ist nach der von Motorola im Jahr 2011 die zweitgrößte in der Konzerngeschichte.

(mho)