DDR4-SDRAM wird erst ab 2014 erwartet

Eine Prognose der PC-Hauptspeicher-Trends bis 2015 erwartet Verzögerungen beim Umstieg auf DDR4.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

(Bild: IHS iSuppli, Juni 2011)

Schon seit Jahren arbeitet die DRAM-Arbeitsgruppe des Industriegremiums JEDEC an Spezifikationen für DDR4-SDRAM. Die Einführung einer neuen RAM-Generation lohnt sich aber erst, wenn sie ausreichend große Vorteile im Vergleich zum Vorgänger bringt. Außerdem müssen die wichtigsten Marktteilnehmer mitziehen; beim Hauptspeicher für PCs, Notebooks und Server ist also vor allem Intel mit rund 80 Prozent Marktanteil gefragt.

Die guten Eigenschaften von DDR3-SDRAM bremsen in diesem Sinne die Einführung von DDR4; zwar haben die DRAM-Marktführer Hynix und Samsung bereits DDR4-Prototypen produziert und das Hochfahren der Serienfertigung für 2012 avisiert, doch mancher Branchenkenner tippt erst auf 2015 für die breite Einführung.

Nun prognostizieren die Marktforscher von IHS iSuppli, DDR4-SDRAM werde erst 2014 erscheinen und zunächst bescheidene 12 Prozent Stückzahlanteil an den dann 1,017 Milliarden verkauften Speicherriegeln ergattern – der Löwenanteil von 85 Prozent entfällt demnach auf DDR3-SDRAM-DIMMs, ein kleiner Rest auf DDR2. 2015, so iSuppli, werde DDR4-Speicher aber schon mehr als die Hälfte (56 Prozent) des Marktes umfassen.

Diese Aussagen deuten darauf hin, dass frühestens die integrierten Speicher-Controller von Intels übernächster Prozessorgeneration Haswell – für die Intel kürzlich AVX2 ankündigte – DDR4-tauglich sein werden. Nach Sandy Bridge (Core i-2000, 32 nm, 2011) und Ivy Bridge (22 nm, 2012) war der Haswell-"Tock" – eine neue Mikroarchitektur – nach dem jährlichen Tick-Tock-Rythmus eigentlich 2013 geplant, aber es gibt Spekulationen über Verzögerungen. Vielleicht kommt DDR4 aber auch erst mit dem 14-nm-Shrink (Tick) Broadwell.

IHS iSuppli sagt auch etwas über die "Mainstream"-Modulkapazitäten der kommenden Jahre, also quasi die meistverkauften Konfektionsgrößen bei ungepufferten (U)DIMMs. Zurzeit liegt der Fokus bei 2-GByte-Modulen, nächstes Jahr aber sollen es schon die 4-GByte-DIMMs sein. Für den Übergang zu den 8-GByte-Riegeln, die zurzeit – weil sie aus den noch seltenen 4-GBit-Chips bestehen müssen – erst zu astronomischen Preisen zu haben sind, plant iSuppli vier Jahre ein. Bei den Servern erwarten die Marktforscher einen raschen Erfolg für Load-Reduced-(LR-)DIMMs, die mit Intels nächster Xeon-Generation E5 (Sandy Bridge-EP/Romney/LGA2011) in wenigen Monaten debütieren dürften. Sie lösen aber RDIMMs nur bei den Kapazitäten oberhalb von 16 GByte ab, meint iSuppli. (ciw)