DHL investiert 15 Millionen in "Stretch"-Logistikroboter von Boston Dynamics

Die DHL Group setzt in ihren Lagern in Nordamerika künftig den Roboter Stretch ein, um die Automatisierung und Digitalisierung der Logistikkette auszubauen.

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(Bild: Deutsche Post DHL Group)

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Deutsche Post DHL Group verstärkt die Automatisierung seiner Lagerhäuser in Nordamerika künftig mit Robotern von Boston Dynamics. Wie DHL am Mittwoch bekannt gab, investiere der Konzern 15 Millionen US-Dollar, rund 13,5 Millionen Euro. Dazu sei eine mehrjährige Vereinbarung getroffen worden, die zunächst die Abnahme von Robotern des Typs Stretch vorsieht.

Die 2021 vorgestellten Logistikroboter Stretch, die in Kooperation von Boston Dynamics und DHL entwickelt und getestet wurden, sollen in den nächsten drei Jahren in mehreren DHL-Lagerhäusern der USA und Kanada eingesetzt werden, schreibt die DHL Group in einer Mitteilung. Wie viele das sein werden, sagt DHL nicht. Für den Roboterbauer Boston Dynamics, der seit Mitte 2021 zum Hyundai-Konzern gehört, ist dies der erste kommerzielle Deal mit Stretch-Robotern.

DHL beabsichtigt, die Automatisation im Zuge der Digitalisierung seiner Lagerhäuser zu erhöhen. Der Konzern verspricht sich dadurch eine höhere Effizienz. Auch die Sicherheit der Mitarbeiter könne durch den Einsatz von Stretch verbessert werden, den Boston Dynamics in dieser Form im ersten Quartal 2021 vorgestellt hat.

Der Stretch-Roboter kann mit Paketen mit einem Gewicht von bis zu 23 Kilogramm auf engstem Raum umgehen. Dazu ist er mit einem mehrgliedrigen Roboterarm ausgerüstet, der auf einer mobilen Plattform montiert ist. Im Gegensatz zu fest in einem Arbeitsbereich installierten Lagerrobotern, lässt er sich so an unterschiedlichen Positionen in einen Arbeitsablauf einbinden und dort verwenden, wo er gerade benötigt wird. Damit lassen sich Lager schneller und zu einem günstigeren Preis automatisieren.

Die Möglichkeit, schwere Pakete auf engem Raum bewegen zu können, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren und umzukippen, erreicht der Roboter über Gegengewichte. Sie sind in der Basis eingebaut und gleichen Schwingungen aus, die beim Bewegen des Roboterarms mit schweren Lasten entstehen.

Die unterschiedlichen Kartontypen und -größen erkennt Stretch über ein Computer-Vision-System, das eine automatische Erfassung der Pakete ermöglicht. Der Greifer ist mit entsprechender Sensorik ausgestattet, um mit den verschiedenen Kartons umgehen zu können. Ein Anlernen des Systems ist dazu nicht notwendig. So kann Stretch auch mit komplexeren Lagerproblemen umgehen – etwa dann, wenn Kisten ungeordnet herumstehen oder heruntergefallene Kartons neu aufgestellt werden müssen.

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Nach Angaben von Boston Dynamics soll Stretch etwa 800 Kisten pro Stunde bewegen können. Das entspreche etwa der Arbeitsleistung eines menschlichen Lagermitarbeiters. Stretch wird mit Akkus betrieben. Sie sollen so dimensioniert sein, dass Stretch rund acht Stunden durcharbeiten kann, bevor der Energiespender wieder aufgeladen werden muss.

Die ersten Stretch-Roboter sollen im Frühjahr in den DHL-Lagern einsatzbereit sein. Weitere Roboter sollen folgen. In den nächsten Jahren wolle man den Einsatz auf andere Einrichtungen ausweiten und Stretch möglicherweise auch für andere Aufgaben einsetzen, schreibt die DHL Group.

(olb)