DLR präsentiert Parlamentariern deutsche Mond-Missionspläne

Dass deutsche Wissenschaftler gerne eine eigene Sonde zum Mond schicken würden, ist kein Geheimnis. Wie eine solche Mond-Mission aussehen könnte, erklärte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt politischen Entscheidungsträgern in Berlin.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat Parlamentariern in Berlin das Grundkonzept eines Mondprogramms präsentiert – und die Bundesregierung steht einer deutschen Mond-Mission offenbar positiv gegenüber. Dies berichtet zumindest die Financial Times Deutschland (FTD) am heutigen Mittwoch. Zwar gebe es noch keine endgültige Festlegung, man sei aber "nicht negativ eingestellt", sagte der für Raumfahrt verantwortliche Ministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium, Helge Engelhard, der FTD. Wichtig sei, dass ein solches Projekt anspruchsvolle wissenschaftliche und technische Ziele verfolge.

Wenn die Bundesregierung im kommenden Jahr grünes Licht gebe, könne bereits 2013 eine unbemannte deutsche Sonde den Erdtrabanten umkreisen, erklärte der Direktor für Raumfahrtprogramme beim DLR, Walter Döllinger. Nach derzeitigem Stand der Planungen würde die deutsche Sonde den Mond beispielsweise kartographieren, mit Radarstrahlen abtasten und exakt vermessen, schreibt die FTD. Langfristig würden die Wissenschaftler hoffen, vom Mond wertvolle Rohstoffe auf die Erde transportieren zu können – etwa das auf der Erde sehr seltene Isotop Helium-3, das als Energieträger für eine saubere Kernfusion genutzt werden könnte.

Im November vergangenen Jahres hatten sich in Dresden bereits Vertreter aus Wissenschaft und Industrie über den Mond als wahrscheinlichstes Ziel einer deutschen Explorationsmission verständigt. Die Kosten einer Mission mit einem Orbiter, der den Mond umkreist, dürften mindestens 300 Millionen Euro betragen. Soll zusätzlich ein Lander auf der Mond-Oberfläche abgesetzt werden, würden deutlich mehr Gelder aus Steuermitteln benötigt. Teilweise bemannte Mondmissionen planen auch die USA und Russland, China, Indien, Japan sowie Großbritannien. (pmz)