DR Kongo: Apple hat Lieferkette angeblich nicht ausreichend im Griff
Nach Angaben der Demokratische Republik Kongo kommen von Apple und anderen Hersteller aus Ruanda bezogene Rohstoffe aus dem Konfliktgebiet im Ostkongo.
Die Demokratische Republik Kongo geht in einem jetzt veröffentlichten Bericht davon aus, dass die Lieferketten von Apple und anderen Herstellern mit Konfliktmineralien belastet sind. Nominell aus Ruanda bezogene Rohstoffe stammten eigentlich aus dem umkämpften Gebiet im Ostkongo, heißt es in dem von einer US-Anwaltskanzlei veröffentlichten Bericht. Apple und andere Konzerne würden große Mengen Zinn, Wolfram und Tantal aus Ruanda importieren, obwohl das Land davon selbst nur wenig fördert. Auch Gold soll auf diese Weise aus dem Kongo entwendet werden.
Kritik nicht nur an Apple
Vorgebracht werden die Vorwürfe von einer US-Anwaltskanzlei im Auftrag des Kongo. Apple habe "Jahr für Jahr Technik verkauft, die mit Mineralien aus einer Region gefertigt wurden, deren Bevölkerung unter schweren Menschenrechtsverletzungen leidet", heißt es in einer Mitteilung. Zwar behaupte der US-Konzern, die Herkunft der Rohstoffe zu überprüfen, das "scheint aber nicht auf konkreten, verifizierbaren Beweisen zu beruhen". Durch internationale Beobachtungen sei belegt, dass rund um Rohstoffe aus dem Konfliktgebiet im Ostkongo ein ausuferndes Geldwäschegeschäft und illegale Handelsbeziehungen bestünden. Dabei seien die Verantwortlichen vor Ort auf einige der größten IT-Hersteller der Welt angewiesen. Apple wurde drei Wochen Zeit eingeräumt, um auf die Vorwürfe zu reagieren.
Gegenüber Bloomberg hat Apple versichert, dass kein Lieferant von Zinn, Wolfram, Tantal und Gold in der Region bewaffnete Gruppen finanziere oder anderweitig unterstütze. Die Anwaltskanzlei nennt in dem Statement zwar nur den iPhone-Konzern namentlich, ergänzt aber in dem parallel veröffentlichten Bericht, dass auch Intel, Sony und Motorola darüber informiert wurden, dass in ihren Lieferketten Konfliktmineralien aus dem Ostkongo vermutet werden. In dem ressourcenreichen Gebiet wird seit Jahrzehnten gekämpft, zuletzt hat die Gewalt wieder zugenommen. Insgesamt sind aus und in dem Gebiet mehrere Millionen Menschen geflüchtet, haben Hilfsorganisationen ermittelt.
(mho)