DVB-T soll MHP neues Leben einhauchen

Der Bayerische Rundfunk will mit dem Start des terrestrischen Digitalfernsehens in den Regionen München/Südbayern und Nürnberg einen "personalisierten Nachrichtenticker" auf MHP-Basis anbieten.

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Von
  • Nico Jurran

Der Bayerische Rundfunk will mit dem Start des terrestrischen Digitalfernsehens (DVB-T) in den Regionen München/Südbayern und Nürnberg am 30. Mai einen "personalisierten Nachrichtenticker" auf MHP-Basis ("Multimedia Home Platform") anbieten. So sollen täglich zwischen 6 und 24 Uhr die wichtigsten Meldungen der Rundschau-Redaktion aus Politik, Bayern, Kultur und Sport -- laufend aktualisiert -- ausgestrahlt werden. Laut ARD-Mitteilung kann der Zuschauer entscheiden, welche Themenbereiche ihn besonders interessieren. Die zum Empfang des neuen Dienstes benötigten MHP-fähige Boxen sind bislang noch sehr selten -- laut GfK liegt ihr Anteil unter allen DVB-Boxen (für DVB-S, DVB-C und DVB-T) unter 0,1 Prozent.

Der europäische MHP-Standard spezifiziert die Übertragung und die Darstellung interaktiver Inhalte im digitalen Fernsehen, wobei zwei Arten von Anwendungen zum Einsatz kommen können: Bei DVB-J bedient man sich Java-Anwendungen, bei DVB-HTML werden XHTML-Seiten mit optional eingebettetem Java-Code übertragen. Seit seiner Einführung im Jahre 2002 konnte sich MHP nicht durchsetzen. Gründe dafür sind unter anderem die mangelde Unterstützung der (privaten) Fernsehsender und das Fehlen einer Anwendung mit deutlichem Mehrwert für den Zuschauer (gegenüber Videotext). Die Fachzeitschrift INFOSAT hatte Ende Februar berichtet, dass MHP in Italien nur deshalb weiterlebe, weil "jede verkaufte MHP-fähige Box mit satten 75,- € EU-illegal subventioniert wird". (nij)