DVD, EVD und nun FVD?

Taiwan will mit einer eigenen DVD-Alternative an den Start gehen -- der "Finalized Versatile Disc".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 181 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Volker Zota

Taiwan will mit einer eigenen DVD-Alternative an den Start gehen, berichtet der taiwanische Branchendienst Digitimes. Entsprechende Gerüchte tauchten bereits in der Diskussion um die chinesische Enhanced Versatile Disc (EVD) auf. Nun bestätigte der stellvertretende Direktor des Opto-electronics & Systems Laboratory (OES), Huang Der-ray, dass man tatsächlich im Auftrag des staatlich finanzierten Industrial Technology Research Institute (ITRI) die so genannte "Finalized Versatile Disc" (FVD) entwickele. Als Datenträger kommt wie bei der EVD auch ein normales DVD-Medium zum Einsatz. Für die Audio/Videoformate soll Windows Media 9 eingesetzt werden.

Hauptmotivation für die Entwicklung von DVD-Alternativen/-Nachfolgern in China und Taiwan sind die hohen Lizenzgebühren, die die Hersteller den Patentinhabern rund um DVD-Player und -Medien bezahlen müssen. Ob die taiwanischen Aktivitäten indes von Erfolg gekrönt sein werden, bleibt abzuwarten. Experten sind schon bei der EVD skeptisch, sind die Player doch entgegen früheren Hoffnungen zunächst deutlich teurer als DVD-Player. Andererseits haben die Taiwaner mit Microsoft möglicherweise einen schlagkräftigen Partner an der Hand. Immerhin versuchen die Redmonder schon seit geraumer Zeit mit ihren Multimedia-Formaten im Wohnzimmer Fuß zu fassen.

Möglicherweise kommen die staatlich geförderten Alternativen aber sogar der schon länger im DVD-Forum diskutierten "HD-DVD" zuvor, die statt MPEG-2 vermutlich H.264/AVC einsetzen wird. Es steht jedenfalls zu befürchten, dass die Zahl zueinander inkompatibler Formate im Zuge der DVD-Nachfolge drastisch wächst. Es wird sicherlich früher oder später Player geben, die alle Formate abspielen können, sonderlich billig dürften diese aber nicht sein. (vza)