Damals: Ein analoger Fotograf und der Queen-Besuch 1965

Die britische Queen kommt wieder nach Deutschland. 50 Jahre vor ihrem fünften Staatsbesuch war sie zum ersten Mal da. Damals machte sie auch in Koblenz Station – Fotograf Herbert Gauls erlebte die Regentin aus der Nähe.

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Damals: Ein Fotograf und der Queen-Besuch 1965

Fotograf Herbert Gauls mit seiner Linhoff Laufbodenkamera

(Bild: Thomas Frey, dpa)

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  • dpa

Der Staatsbesuch der britischen Queen weckt bei Herbert Gauls Erinnerungen – an Menschen- und Polizistenmassen und an große Hektik. Denn bei ihrem ersten Deutschland-Besuch im Jahr 1965 machte Elizabeth II. auch einen Abstecher nach Koblenz. Als Fotograf war Gauls damals ganz vorne dabei: "Ich hatte ziemliche Narrenfreiheit", sagte der heute 84-Jährige. Er schoss damals Bilder im Auftrag der Stadt und fürs Fernsehen. Analog, versteht sich.

"Das war eine Sensation für Koblenz", erzählte Gauls. Brechend voll sei die Stadt gewesen, ganze Straßen seien abgesperrt worden. Als einer der wenigen Fotografen an diesem Tag genoss der damals 34 Jahre alte Gauls einen guten Blick auf die Monarchin: "Ich weiß noch, dass ich an einer Riesenkompanie von bestimmt 100 Polizisten vorbei musste."

Rund drei Dutzend Bilder schoss er in der kurzen Zeit – und musste sich danach beeilen: "Ich musste zu meinem Auto und irgendwie mit Gewalt ins Studio kommen." Erst dort zeigte sich für ihn, ob aus den fertig entwickelten Aufnahmen etwas geworden war. Es hatte geklappt – und inzwischen hat Gauls sie dem Koblenzer Stadtarchiv zur Verfügung gestellt.

Gauls selbst hatte sich 15 Jahre zuvor als Fotograf selbstständig gemacht. 50 Jahre später ist die Queen wieder da. Bis Freitag wird sie mit Prinz Philip vor allem in Berlin sein, aber auch Frankfurt am Main und das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchen. (keh)