"I am your father": James Earl Jones ist gestorben​

James Earl Jones lieh Darth Vader seine Stimme – und machte den Sith-Lord zu einer Ikone. Doch die Karriere des Schauspielers war mehr als nur "Star Wars".​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen
James Earl Jones

James Earl Jones 1931 – 2024

(Bild: AMPAS)

Lesezeit: 4 Min.
Von
Inhaltsverzeichnis

Er lieh Darth Vader seine tiefe Stimme, wurde dadurch weltbekannt – und half, den Star-Wars-Schurken zur Popkultur-Ikone zu machen. Der ikonische Satz "I am your father" ("Ich bin dein Vater"), aber auch die bedrohlichen Atemröchler haben Millionen für immer in Erinnerung. Nun nimmt Hollywood Abschied von James Earl Jones. Der legendäre Schauspieler starb am Montag in seinem Haus im US-Bundesstaat New York, wie sein Management mitteilte. Er wurde 93 Jahre alt.

Als Charakterdarsteller wirkte er in so unterschiedlichen Filmen wie "Jagd auf Roter Oktober", "Feld der Träume", "Der Prinz aus Zamunda" und "Das Kartell" mit. Im Zeichentrickfilm "Der König der Löwen" und dessen Neuverfilmung im Jahr 2019 sprach er den alten Mufasa. Auch auf der Bühne und im TV wurde James Earl Jones weltweit bekannt. Nerds werden sich auch an seinen Auftritt in "The Big Bang Theory" erinnern. Ebenfalls Teil der Popkultur ist Jones' Vortrag von Edgar Allan Poes "The Raven" in einer der ersten Treehouse-of-Horror-Halloween-Folgen von The Simpsons.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auch aus Videospielen kennt man seine markante Stimme. Abgesehen von "Lego Star Wars", in dem er wieder einmal als Darth Vader zu hören ist, war Jones unter anderem an "Command & Conquer: Tiberian Sun" und "The Lion King: Simba's Mighty Adventure" beteiligt.

Jones, der als Kind jahrelang stotterte, gab später an, er habe durch das Aufsagen von Gedichten und Schauspielerei seine Sprachstörung überwunden. Ab 1964 stand er vor der Kamera. Sein Filmdebüt gab Jones mit Stanley Kubricks "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben". Für seine Rolle als schwarzer Boxer Jack Jefferson in "Die große weiße Hoffnung" (1970) wurde er für einen Oscar nominiert.

Regisseur George Lucas heuerte ihn für Darth Vaders Dialoge in "Star Wars" an, der von dem 2020 verstorbenen Schauspieler David Prowse gespielt wurde. Dabei hatten Lucas und Jones erst unterschiedliche Vorstellungen.

"Ich wollte Darth Vader interessanter, subtiler und psychologisch orientierter machen", erinnerte sich Jones in einem Interview des American Film Institute. "Lucas sagte: "Nein, nein, du musst seine Stimme auf einem sehr schmalen Tonband halten, denn er ist kein Mensch."

Innerhalb weniger Stunden habe er Darth Vader vertont, erzählte Jones. Für den ersten Film habe er umgerechnet 7000 Euro bekommen und das für einen guten Lohn gehalten. Nachdem der Film 1977 in die Kinos kam, kannte alle Welt seine Stimme.

2022 hatte Jones die Rechte an dieser Stimme an Lucasfilm abgetreten. Dank Künstlicher Intelligenz kann das Filmstudio die Figur des Darth Vader nun weiter mit Jones' ikonischer Stimme einsetzen.

Ein KI-Startup nutzt alte und jüngere Aufnahmen von Jones, um die Stimme zu klonen. Mit derselben Technik wurde auch die Stimme von Mark Hamill verjüngt, damit sie besser zum Auftritt des jungen Luke Skywalker in "The Mandalorian" passt.

Mark Hamill, der in der Sternenkrieger-Saga Darth Vaders Sohn Luke Skywalker spielte, nahm auf der Plattform X Abschied von seinem langjährigen Co-Star: "#RIP dad 💔", schrieb Hamill.

Auch andere Hollywood-Kollegen bekundeten ihre Trauer. Das Wort "legendär" beschreibe "nicht einmal ansatzweise seine ikonischen Rollen und seinen Einfluss auf das Kino", schrieb Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer auf Instagram. Jones' Stimme und sein Talent würden immer in Erinnerung bleiben. "Rustin"-Star Colman Domingo dankte Jones als Meister der Schauspielkunst "für alles". "Wir stehen auf deinen Schultern", schrieb Domingo auf X.

Als Theater-Schauspieler gewann Jones zwei Tony-Trophäen. Er wirkte in mehreren Shakespeare-Stücken mit, aber auch in Tennessee Williams' "Die Katze auf dem heißen Blechdach" und am New Yorker Broadway in "Driving Miss Daisy" zusammen mit Vanessa Redgrave.

Zudem wurde er für Fernsehrollen mit zwei Emmys und als Sprecher mit einem Grammy ausgezeichnet. 2011 verlieh ihm die Oscar-Akademie für seine Verdienste um den Film einen Ehren-Oscar.

2021 kehrte er noch einmal in der Fortsetzung der Hit-Komödie "Der Prinz aus Zamunda" von 1988 auf die Leinwand zurück. In "Der Prinz aus Zamunda 2" spielte er an der Seite von Eddie Murphy den König Jaffe Joffer.

(vbr)